Schopfheim „Wir wollen den Standort stärken“

Markgräfler Tagblatt

Erster Spatenstich: Gardner Denver investiert mehr als zehn Millionen Euro in neues Kompetenzzentrum

Von Petra Martin

Die Zeichen deutlich auf Wachstum gestellt hat die Firma Gardner Denver - das Unternehmen machte gestern Nägel mit Köpfen und vollzog den ersten symbolischen Spatenstich für den Neubau. „Wir investieren deutlich mehr als zehn Millionen Euro“, betonte Geschäftsführer Friedrich Justen.

Schopfheim. „Das ist ein Bekenntnis zum Standort Schopfheim“, verdeutlichte Henrik Akerson, Director Operations für Europa, Middle East und Afrika. Die Investition sei die größte, die Gardner Denver in diesem Jahr weltweit tätigt.

„Jetzt fängt’s endlich mal an“, freute sich Akerson. Drei Jahre lang hätten alle an der Planung Beteiligten um die besten Lösungen gerungen und eine Schwierigkeit nach der anderen, die sich auf diesem harten Weg auftat, aus dem Weg geräumt. Dass dies hervorragend gelang, sei

Mit dem Schopfheimer Spirit gelingt’s

auch dem „Schopfheimer Spirit“, dem „Schopfheimer Geist“, zu verdanken, den er von allem am meisten zu schätzen gelernt habe, unterstrich Akerson. Gemeinsam werde das gesamte Werk konsolidiert, um die besten Voraussetzungen für Wachstum zu schaffen. Der Fokus liege dabei auf der Steigerung der Produktivität und der Vereinfachung des täglichen Arbeitsablaufs.

„Wo stehen wir am 1. Januar 2017?“, fragte Akerson. „Wir wollen den Standort stärken und die Wettbewerbsfähigkeit deutlich erhöhen.“ Zudem sollten bis dahin die Bereiche Lieferanten, Flexibilität und Produktivität verbessert, die Durchlaufzeit verkürzt sein. Darüber hinaus sollten verlorene Märkte zurückgewonnen und neue Märkte erschlossen werden. Dabei kommen Gardner Denver auch die neuen Entwicklungen auf dem Weltmarkt zugute. „Wir können in Schopfheim günstiger produzieren als in China“, so Henrik Akerson. Die noch im vergangenen Jahr angekündigte Verlegung eines Teils der Fertigung nach China sei deshalb vom Tisch. Das 240 Mitarbeiter starke Unternehmen werde deshalb auch mehr Maschinen behalten als ursprünglich geplant; auch betriebsbedingte Kündigungen werde es aufgrund dieser Entwicklung nicht geben.

Schopfheim sei ein „optimaler und ein auf Wachstum ausgerichteter Standort“, an dem unter günstigen Bedingungen eine hohe Produktivität erzielt werde. Henrik Akerson dankte allen Beteiligten, dem Betriebsrat und der Stadt Schopfheim für die Unterstützung bei der Umsetzung der anspruchsvollen Pläne.

Harald Härter, Leiter Vertrieb in Zentraleuropa, bezeichnete Schopfheim als „mit den wichtigsten Standort“ des Unternehmens. Gardner Denver investiere auch in andere Standorte in Deutschland, doch wenn es um den Umsatz gehe, stelle das Unternehmen in der Markgrafenstadt das größte Portfolio. Anteilsmäßig nehme es 60 Prozent am Gesamtumsatz ein.

Der städtische Beigeordneter Ruthard Hirschner wünschte Gardner Denver für das Vorhaben „Glückauf“ und sagte, das Motto der Stadt Schopfheim, „traditionsbewusst in die Zukunft“, könne auch auf die positive aktuelle Entwicklung Gardner Denvers übertragen werden. Hirschner erinnerte an Wittig und Rietschle und hob die Bedeutung einer Neuaufstellung am Markt in diesen Zeiten besonders hervor. Die Firma könne dabei auf den „Schatz der Ideen“ seiner Mitarbeiter zurückgreifen.

Keimzelle der Vakuumpumpenhersteller

Geschäftsführer Friedrich Justen wies darauf hin, dass sich bei Gardner Denver die „Keimzelle der Vakuumpumpenhersteller“ in Schopfheim befinde. Er erinnerte ebenfalls an die Gründer; zahlreiche Firmen im Wiesental seien aus dieser Keimzelle hervorgegangen. Gardner Denver sei ein „center of excellence“ für Vakuumpumpen und werde nun zu einem ebensolchen Zentrum für Verdränger-Vakuumpumpen ausgebaut.

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