Schopfheim Zentralklinik: Wieder nur Platz zwei für Schopfheim

Markgräfler Tagblatt

Standortsuche: Entenbad bleibt vorne / Nitz kritisiert Gewichtungen in der Matrix

Schopfheim (wm). Nix mit Platz eins: Beim Rennen um den Standort für die neue Zentralklinik rangiert Schopfheim in der Bewertungsmatrix weiter auf Platz zwei – und dies obwohl die rote Karte wegen der Wasserschutzzone endgültig vom Tisch ist.

Nach Informationen unserer Zeitung bleibt es bei der alten Rangfolge: Der Lörracher Vorschlag Entenbad rangiert in der Matrix mit 86,2 Punkten auf Platz eins, Schopfheim mit 78,6 auf Rang zwei und Rheinfelden mit 75,5 Punkten auf Rang drei.

Die Zahlen veränderten sich im Vergleich zur ursprünglichen Matrix somit nur um Nuancen. Lörrach hatte anfangs deren 84,3 Schopfheim 75,5 und Rheinfelden 74,7 (wir berichteten).

Die angepasste Matrix legten Landratsamt und Klinik GmbH am Mittwoch dem Kreistag in nicht-öffentlicher Sitzung zur Beratung vor. Dabei gab es dem Vernehmen nach im Gremium zahlreiche kritische Fragen zu der Punktevergabe in den einzelnen Bewertungskriterien.

Unter anderem ging es um die Grünzäsur, die für das Grundstück in Gündenhausen gleich mehrfach zu Punktabzügen führt. Hingegen vergaben die Juroren für das Grundstück im Entenbad trotz der fehlenden S-Bahnhaltestelle mehr Punkte als vorher – lediglich eines Shuttlebusses wegen.

Nach wie vor keine Rolle in der Bewertung spielen offenbar die hohen Kosten, die für eine neue S-Bahnhaltestelle sowie eine neue Anbindung der L 138 an die B 317 in Lörrach fällig sind, so sie denn irgendwann überhaupt gebaut werden.

Obwohl ursprünglich geplant, fand im Kreistag vorgestern hinter verschlossenen Türen keine so genannte Probeabstimmung statt. Die angekündigte Tendenzentscheidung soll am Mittwoch, 5. April, um 17 Uhr in öffentlicher Sitzung fallen.

Nach Informationen unserer Zeitung sollen dann nicht alle drei Standortvorschläge zur Abstimmung kommen. Vielmehr will die Kreisverwaltung dem Gremium vorschlagen, das Grundstück im Entenbad als Standort für die neue Zentralklinik einer vertieften Planung zu unterziehen.

Bürgermeister Christof Nitz wollte sich auf Anfrage zur neuen Matrix und zur einschlägigen Debatte nicht äußern. Als Standortbürgermeister gilt er als befangen und war deshalb bei der Beratung gar nicht dabei.

Ein paar allgemeine Bemerkungen zum Verfahren an sich konnte sich das Stadtoberhaupt indes nicht verkneifen. Es sei „schade“, das die Gesamtkosten für die jeweiligen Standorte weder ermittelt noch in der Matrix bewertet wurden, kritisierte er. Mit Blick auf den fehlenden S-Bahnanschluss und die noch zu bauende Anbindung an die B 317 sei die Erschließung im Entenbad „ suboptimal“, so Nitz weiter. All dies sei in der Matrix zu kurz gekommen. Wie überhaupt manche Gewichtungen „nicht immer nachvollziehbar“ seien, so der Bürgermeister.

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