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Schopfheim Zuckerle für eine Vorzeigestation

Markgräfler Tagblatt
Das Team der Diabetologie (von links): Norbert Hübner, Birgitz Wirtz, Michael Maraun, Bettina Senger, Oliver Obrecht, Sandra Rosack und Susann Maraun. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Kreiskrankenhaus: Diabetologie erneuert DDG-Zertifikat / Patienten kommen aus der gesamten Region

Von Werner Müller

Gütesiegel für eine Vorzeigestation: Die Diabetologie am Krankenhaus Schopfheim hat erneut das Zertifikat der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) als Behandlungseinrichtung für Patienten mit Typ 1- und Typ 2-Diabetes erhalten.

Schopfheim . „Das ist ein Verdienst des gesamten Teams“, freute sich Chefarzt Michael Maraun über das Zuckerle, das seine Abteilung bereits im Jahr 1997 zum ersten Mal erwarb und seither alle drei Jahre erfolgreich verteidigte. „Wir sind mit weitem Abstand in der Region am längsten zertifiziert“, so Maraun.

Die Zertifizierung ist mehr als ein Zuckerle. Die Diabetologie muss dafür jede Menge Erfahrung und Qualitätsstandards nachweisen. Die DDG verlangt pro Quartal die Behandlung von mindestens 200 Menschen mit Diabetes Typ 1 und von 50 mit Diabetes Typ 2. Solche Zahlen sind für die Schopfheimer Abteilung nachgerade ein Klacks. Ambulant behandelt die Diabetologie rund 2500 Patienten im Jahr, stationär noch einmal annähernd 1000.

„Wir versorgen Patienten aus der gesamten Region zwischen Endingen und Erzingen und aus dem Schwarzwald bis nach St. Blasien“, berichtet Michael Maraun. Dafür stehen vier Fachärzte sowie vier Diabetesberater/innen und eine Diätassistentin zur Verfügung. Einer der Diabetesberater ist zudem ausgebildeter Diätkoch.

Im Gegensatz zu einer akuten Erkrankung begleite eine chronische, so wie Diabetes, einen Patienten „ein Leben lang“, betont Michael Maraun. Man könne Diabetes zwar im klassischen Sinne nicht heilten, doch bei richtiger Einstellung und mit entsprechender Schulung könne jeder Patient mit Diabetes „gut und ohne große Einschränkungen leben“.

Eine gute Erst-Therapie alleine genügt allerdings nicht. Maraun und sein Team legen auf die Schulung und die Begleitung ihrer Patienten denn auch ein mindestens ebenso großes Augenmerk wie auf die richtige medikamentöse Einstellung. Sie haben dazu sogar einen eigenen Verein gegründet, das Diabetes- und Schulungszentrum.

„Die Patienten müssen ihr Leben neu ausrichten“, weiß Maraun aus eigener Erfahrung, denn er selbst ist auch Diabetes-Patient. Wichtig sei, die Krankheit früh zu erkennen und die Patienten zu motivieren, die fortlaufende Behandlung selbst in die Hand zu nehmen und immer wieder neu anzupassen. Insofern seien Schulung und Fortbildung ausschlaggebend für den nachhaltigen Behandlungserfolg.

Für einen dauerhaften Erfolg sei es auch wichtig, an die Patienten keine unrealistischen Forderungen zu stellen, was Ernährung und Bewegung anbetrifft. Maraun: „Wir holen die Menschen ab, wo sie stehen“. Schließlich wisse jeder aus eigener Erfahrung, dass man strenge Disziplin nicht immer zu 100 Prozent durchhalten kann. „Man muss sich nicht kasteien“, rät der Chefarzt.

Für die Kreiskliniken GmbH stellt die Diabetologie in Schopfheim durchaus ein Alleinstellungsmerkmal in der Region dar, wie Iris Klingert bestätigt. Bei den Patientenbefragungen rangiere die Abteilung bei der Zufriedenheit nicht umsonst „immer ganz vorn“.

Diabetes ist die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland. Annähernd zehnt Prozent der Menschen leiden unter der chronischen Erkrankung. Man unterscheidet Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Die Erkrankung führt unbehandelt zu ernsten Folgeerkrankungen. Ein erhöhter Blutzucker schädigt die Gefäße. Er kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindung führen. Durch gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden.

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