Schopfheim (wm). Der Vorhang fällt: Als Veranstaltungsraum für Theater und Konzerte kommt der Museumskeller wohl endgültig nicht mehr in Frage, nachdem auch der letzte Rettungsversuch ins Leere ging. Wie berichtet, musste die Stadt den Museumskeller für öffentliche Veranstaltungen wegen des fehlenden Brandschutzes schließen. Nach Protesten auch von der Spielbühne, die dort seit vielen Jahren viel beachtete Inszenierungen auf die Bühne brachte, lotete die Verwaltung erneut Möglichkeiten aus, den Museumskeller veranstaltungstüchtig zu machen. Mit ernüchterndem Ergebnis. Das Hauptproblem beim Brandschutz stellt der fehlende zweite Rettungsweg dar. Dieser wäre theoretisch herstellbar, wenn man den alten Durchgang zum benachbarten „Hirtenhaus“ wieder herstellen könnte. Dessen Eigentümer hätten laut Vorlage an den Gemeinderat zwar nichts dagegen, verlangen aber, dass alle über die städtischen Kulturveranstaltungen hinausgehenden Veranstaltungen im Einzelfall mit ihnen abgesprochen werden. Deshalb lehnen sie eine Baulast, die eine uneingeschränkte Nutzung zulässt, auch ab. Dies hätte zur Folge, dass im Falle eines Verkaufs die neuen Besitzer sich an die Abmachung nicht mehr halten müssten. Das kommt für die zuständige Behörde nicht in Frage. Das Baurechtsamt ließ die Stadt wissen, dass sie einen zweiten Rettungsweg durchs Hirttenhaus ohne Eintrag einer „dauerhaften Baulast“ nicht zu akzeptieren gedenkt. Und auch die Stadtverwaltung selbst hat Bedenken. Das Bauamt lehnt den zweiten Rettungsweg durchs Nachbarhaus ohne rechtliche Absicherung rundweg ab. Infolgedessen käme nur ein zweiter Fluchtweg in Frage, der direkt ins Freie führt, der aber mindestens 90 000 Euro kosten würde. Mit anderen Maßnahmen (feuerfeste Türen) sei mit Gesamtkosten von 150 000 Euro zu rechnen. Diese Ausgaben stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Sie betrugen in den vergangenen fünf Jahren laut Vorlage im Schnitt jeweils 2500 Euro. Neben der Spielbühne und der VHS nutzten ein Marionettentheater und die Kulturkooperation den Raum als Bühne. Dafür mussten sie pro Veranstaltung jeweils 125 Euro berappen. Die Stadtverwaltung hält in Anbetracht dieser Zahlen die hohe Investition für einen zweiten Fluchtweg für nicht sinnvoll, sondern schlägt dem Gemeinderat vor, den Keller dem Museum zu überlassen.