Schwörstadt Im „Zohlen“ wird gebaut

Die Oberbadische

Gemeinderat Schwörstadt gibt grünes Licht

Schwörstadt (lu). Im „Zohlen“ in Dossenbach darf schon bald gebaut werden (wir berichteten). Der Gemeinderat Schwörstadt gab einstimmig grünes Licht für den Bebauungsplan in dem rund 1,65 Hektar großen Gebiet mit gleichzeitiger Zustimmung für den Satzungsbeschluss. Planer Till O. Fleischer trug die Ergebnisse der abgeschlossenen Offenlage vor und stellte abschließend fest: „Bedenken und Einwendungen wurden sauber abgearbeitet, es kann also gebaut werden.“

Auch ein etwa 100 Meter außerhalb vom Plangebiet liegender Aussiedlerhof mit landwirtschaftlichem Betrieb stört das Bauen nicht nachhaltig. Zwar ist durchaus mit Geruchsemissionen zu rechnen, doch wird der Geruch laut Gutachten des Stall-Klimadienstes des Regierungspräsidiums Freiburg nicht als erheblich eingestuft. Der Landwirt hält aktuell 30 Kühe, plant indes die (bereits genehmigte) Erweiterung auf 60 Muttertiere, von denen auch während der Weidesaison die Hälfte im Stall gehalten werden. „Das Nebeneinander wird funktionieren“, ist sich Planer Fleischer sicher. Und auch Bürgermeister Artur Bugger sieht es ähnlich. „Wer in eine ländliche Gegend zieht, muss wissen, dass von der Landwirtschaft ab und an Gerüche ausgehen können“, sprach er dem Gemeinderat aus dem Mund. Vor allem bei Kaltluftlagen können gemäß Gutachten Geruchsemissionen auftreten. Um den Landwirt in seinem Tun zu schützen, wird die Gemeinde daher mit entsprechenden Grunddienstbarkeiten im Rahmen der Grundstücksgeschäfte arbeiten, zumindest für die drei dem Hof am nächsten liegenden Grundstücke.

Geplant sind im „Zohlen“ rund 20 Wohngebäude nebst Garagen (zwei Stellplätze pro Wohneinheit). Der Bedarf wurde bereits von Anwohnern angemeldet. In Kürze soll es bereits an die Grundstücksverkäufe gehen.

Das Gestaltungskonzept sieht eine homogene Bebauung mit Einzelhäusern mit maximal zwei Vollgeschossen vor, wobei bereits das oberste im Dach liegen muss.

Das Plangebiet wird mit einer Anbindungsstraße ausgestattet und wird auch an die Gemeindestraße „Harget“ angebunden.

Keine Probleme gab es im Baugebiet auch nach der Offenlage mit dem Artenschutz. Obwohl hier sieben Fledermausarten, darunter die seltene Alpenfledermaus, vorkommen, gibt es keine Auflagen. Auch die registrierten 32 weiteren Tierarten, darunter 14 Brutvögel, allerdings keine seltenen und streng geschützten, werden durch das entstehende Baugebiet nicht nachhaltig gestört. Weil aber insgesamt rund 0,8 Hektar neue Versiegelungsflächen entstehen, sind Ausgleichsmaßnahmen gefordert. Zum einen ist die Anpflanzung neuer Streuobstbäume geplant. Weiterhin wird ein 1,3 Hektar großer Fichtenbestand, in dem bereits die Rotfäule registriert wurde, in einen standortgerechten und strukturreichen Mischwald umgebaut.

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