Obstbauern hoffen auf ein besseres Jahr

Schwörstadt (rr). Die 18 Mitglieder der Obstbaugemeinschaft Dossenbach hoffen darauf, dass 2015 ein besseres Jahr als das vorangegangene wird.

Zwar sieht die Jahresabrechnung noch ganz gut aus, aber es gab doch einige nicht gerade günstige Ereignisse. „Das begann mit der Kirchessigfliege schon im Frühsommer,“ sagte der 1. Vorsitzende Heinz Meyer. „Die reifen Früchte wurden innerhalb weniger Tage befallen und waren dann nicht mehr zu verwenden.“ Beim Pflücken seien die befallene Kirschen regelrecht Matsch gewesen, nicht einmal zum Brennen konnten sie verwendet werden. Im Herbst dann befielen die aus Südostasien eingeschleppten Schädlinge auch die späten Zwetschgensorten. Bei den Äpfeln wuchsen im Vorjahr viele sehr große Früchte heran, die kaum vermarktet werden konnten, denn als Speiseäpfel waren sie oft zu riesig.

Schließlich hatte die Obstbaugemeinschaft auch mit drastisch gesunkenen Ankaufpreisen bei der Vermarktung zu kämpfen. Da durch die Sanktionen gegen Russland große Importmengen aus den osteuropäischen EU-Ländern nach Deutschland kamen, litt das hohe Apfelaufkommen unter sehr niedrigen Preisen. Im Gegensatz zur Preisentwicklung bei Obst stehen die Einkaufspreise für die Spritzmittel, sie steigen jährlich um drei bis vier Prozent an. Gerade deshalb sei wichtig, dass Arbeit in der Gemeinschaft gut funktioniert, meint Meyer. 13 Spritzungen wurden durchgeführt, vor allem nach dem feuchten Frühjahr waren sie notwendig. Die Apfelwicklerspritzung wurde termingerecht abgeschlossen, so dass diese Schädlinge nicht auftraten. Neben der Schädlingsbekämpfung übernimmt die Gemeinschaft noch das Mulchen der Flächen.

Meyer nutzte die Hauptversammlung dazu, um den baldigen Schnitt der Obstbäume anzuregen, diese Wochen seien dafür sehr günstig, da die Knospen noch nicht zu weit ausgetrieben haben. Aufmerksam sollten die Obstbaumbesitzer auch die Population der Feldmäuse beobachten. Besonders im Winter, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind, fressen die Nager mit Vorliebe die Haarwurzeln der Obstbäume und schädigen damit vor allem die Jungbäume. Sehr gut gelungen war im September die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Obstbaugemeinschaft Dossenbach. Mehrere hundert Gäste kamen in die Plantage und feierten mit den Obstbauern. Auch Ortsvorsteher Arndt Schönauer dankte dafür der Obstbaugemeinschaft. Dies habe die Gemeinschaft auch im Dorf wieder einmal mehr in den Blickpunkt gestellt. Außerdem zeichne sich die Gemeinschaft dadurch aus, dass hier Fachleute die mehr als neun Hektar Obstbaufläche betreuen.

Weitere Informationen: Von den in den 60er Jahren gegründeten Obstbaugemeinschaften bestehen im Kreis Lörrach nur noch zwei, die andere wirtschaftet in Egringen. In Dossenbach werden 15 Apfel- und zwölf Kirschsorten angebaut. Allerdings sollten in den nächsten Jahren wieder einige junge Mitglieder hinzukommen, um die Baumbestände qualifiziert weiter zu pflegen.