Schwörstadt Schwörstadt verliert Werkrealschule

Die Oberbadische
Schwörstadt wird um eine Schulart ärmer. Weil es zuletzt immer weniger Schüler gab, wird die Werkrealschule an der Schule am Heidenstein zum Ende des Schuljahres 2016/17 Ende Juli 2017 geschlossen. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Gerade noch 13 Schüler in den Klassen 6 bis 9 / Schließung zum Schuljahrsende 2016/17

Von Gerd Lustig

Schwörstadt. Schwörstadt wird um eine Schulart ärmer. Weil es zuletzt immer weniger Schüler gab, wird die Werkrealschule an der Schule am Heidenstein endgültig zum Ende des Schuljahres 2016/17, Ende Juli 2017, geschlossen.

Bei einer Gegenstimme (Stephan Frank) gab der Gemeinderat für diese Entscheidung grünes Licht. Die Grundschule indes ist von der Entwicklung davon unberührt und mit 20 Schülern je Klasse stabil. Was künftig mit den leerstehenden Räumen im Schulgebäude passiert, ist offen.

Rektor Paul Wenzelmann hatte das Gremium zuvor unterrichtet, dass auch Elternbeirat sowie Schul- und Gesamtelternkonferenz schweren Herzens einhellig zugestimmt hatten. „Es wurden alle Möglichkeiten ausgelotet“, erklärte der Rektor. Bereits im März sollen die Modalitäten mit dem Leiter des Staatlichen Schulamtes Lörrach, Helmut Rüdlin, besprochen werden.

Das Szenario sieht vor, die aktuellen Klassen 7 bis 9 noch ganz normal in Schwörstadt laufen zu lassen, das heißt: die jetzige 7. Klasse wird dann die letzte sein, die hier die Schulbank drückt. Vor Jahren schon war die Schule am Heidenstein nämlich eine Kooperation mit der Hans Thoma-Werkrealschule in Bad Säckingen eingegangen. Dort hatten und haben die Schwörstadter Schüler in der jüngsten Vergangenheit bereits ihre Mittlere Reife in der 10. Klasse gemacht. Für die aktuell sieben Sechstklässler, wobei nur drei davon aus Schwörstadt und Dossenbach kommen, heißt es jedoch, dass sie und ihre Eltern sich bis zum Sommer eine andere Schule in der Umgebung suchen müssen. „Hintergrund ist, dass man nie zu spät die Schule wechseln sollte, um sich gut auf die jeweiligen Bedingungen einstellen zu können“, begründete der Schulleiter.

Allerdings: „Es ist wirklich traurig, dass Schwörstadt künftig keine Haupt-/Werkrealschule mehr haben wird“, machte Wenzelmann dem Schwörstädter Gemeinderat deutlich. Ohnehin schon in den vergangenen Jahren nicht ausreichend mit Schülern bestückt, haben zuletzt die verbindliche Grundschulempfehlung und ein verändertes Schulwahlverhalten dazu geführt, dass die Klassen 6 bis 9 nicht mehr mit der erforderlichen Mindestanzahl von 16 Schülern bestückt waren (aktuell sind es gerade einmal 13). Es ist einfach schade, dass die Werkrealschule, die lange in Schwörstadt ein Erfolgsmodell war, jetzt aufgelöst wird. „Aber man will wohl von Regierungsseite eine andere Schulart“, so Wenzelmann. Gleichzeitig klärte er noch auf, dass die Schließung nichts mit seiner sowie der Pensionierung seiner Frau und der von Karin Reichert-Moser zu tun habe. Dass dies jetzt zusammenfalle, sei Zufall.

„Das hören wir nicht gerne“ bekannte auch Gemeinderätin Doris Schütz (CDU). Sie könnte sich künftig auch eine Gemeinschaftsschule in Schwörstadt vorstellen. „Ein trauriges Kapitel“, kommentierte ihr Fraktionskollege Stephan Frank.

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