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Sportmix Auf und ab

Die Oberbadische
Siege, aber auch Verletzungen, Defekte und Stürze erlebt Sabine Spitz in Südafrika. Foto: Ewald Sadie/Cape Epic/Sportzpics Foto: Die Oberbadische

Sabine Spitz erlebt beim „Cape Epic“ Höhen und Tiefen / Rang drei am Ende

Höhen und Tiefen: Siege, Stürze, Defekte und Verletzungen – Olympiasiegern Sabine Spitz aus Murg-Niederhof hat beim härtesten MTB-Etappenrennen der Welt die gesamte Palette des Radsports mitgemacht. Beim legendären „Cape Epic“ in Südafrika schlugen am Ende vier Etappensiege und Rang drei in der Gesamtwertung zu Buche.

Kapstadt (pd/mib). Nach einer problemlosen Premiere im Vorjahr bekam Spitz in diesem Jahr die ganze Härte zu spüren. Einen Prolog und sieben Etappen galt es in acht Tagen zu absolvieren. Die Rundfahrt durch die afrikanische Wildnis wird auch als „Tour de France“ der Mountainbiker bezeichnet.

Mit einem souveränen Sieg im Prolog gelang der Olympiasiegerin mit ihrer neuen südafrikanischen Teampartnerin Robyn De Groot ein Auftakt nach Maß. Aber das orange Leadertrikot brachte kein Glück. Auf der ersten Etappe erlebte Spitz bei extremer Hitze und sehr staubigen Bedingungen ihr erstes „persönliches Waterloo“, wie Manager und Ehemann Ralf Schäuble deutlich macht. Durch einen heftigen Sturz zog sie sich 40 Kilometer vor dem Ziel eine stark blutende Risswunde oberhalb des rechten Auges zu. Spitz setzte die Fahrt fort, und das Duo schaffte das Kunststück, noch Etappen-Zweite zu werden. Die Wunde wurde mit 14 Stichen genäht.

Auf Etappe zwei nur knapp im Sprint unterlegen, schafften die beiden auf der dritten Etappe rund um Greyton den Etappensieg und ließen die Führenden in der Gesamtwertung Jennie Stenerhag und Esther Süss (SWE/ SUI) hinter sich. Die Zuversicht war zurück, den Zeitrückstand von knapp neun Minuten aufholen zu können.

Das Profil der vierten und längsten Etappe schien dafür perfekt geeignet zu sein. Wegen eines brutalen Schlussanstiegs waren große Zeitdifferenzen zu erwarten. Und gleich zu Beginn der Steigung machte das Duo Druck und setzte sich leicht ab. Dann aber machte ein Stein alle Hoffnungen zunichte. „Versteckt im Sand schlitzte dieser Sabines Vorderreifen auf. Die Reparatur war schwierig und dauerte mehr als sechs Minuten“, blickt Schäuble zurück.

Zwar schafften Spitz/De Groot in einer beeindruckenden Aufholjagd das Handicap bis in Ziel auf 3:42 Minuten zu verringern, doch die Hoffnungen, in der Gesamtwertung einen Schritt nach vorne zu machen, erfüllten sich nicht. Im Gegenteil: „Wieder ein Cut, diesmal im Reifen“, nahm Spitz diesen neuerlichen Rückschlag mit Humor.

Das neu formierte Team gab aber nicht auf und setzte einen Tag später mit Etappensieg Nummer drei ein weiteres Ausrufezeichen. Die Verhältnisse in der Gesamtwertung blieben unverändert.

  Auf der Königsetappe am zweitletzten Tag fiel die Entscheidung. Es blieb ja immer noch die Chance, das Blatt nochmals zu wenden. Und es passierte auch viel, allerdings nur bei Sabine Spitz. „Nach gut 60 Kilometern bin ich in einer schnellen Passage gestürzt. Seitenwind sorgte dafür, dass ich von der Linie abgekommen bin und im Geröll das Bike nicht mehr kontrollieren konnte“, sagt die Deutsche Meisterin. Die Folge: Lenkerbruch.

Die Olympiasiegerin und Robyn De Groot schafften es irgendwie, das Bike fahrbar zu machen, zumindest bis in die zehn Kilometer entfernte technische Zone. Da wurde dann ein neuer Lenker montiert. Der Zeitverlust von 35 Minuten machte aber alle Hoffnungen zunichte. In der Gesamtwertung rangierte das deutsch-südafrikanische Duo als Dritte aber noch immer auf dem Podium.

Die relativ leichte Etappe brachte keine entscheidenden Veränderungen im Klassement mehr. Nur der Tagessieg zählte noch. Und diesen holten sich Robyn de Groot und Sabine Spitz mit einer taktischen Meisterleistung. Sie warteten bis zum richtigen Moment und gewannen den Sprint souverän.

„Vier von acht Etappen gewonnen und mit der ersten und letzten auch die wichtigsten Tagesabschnitte“ freute sich Sabine Spitz über den gelungenen Schlusspunkt bei der Cape Epic 2017. „Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber auch wieder ein tolles Erlebnis.“

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