Von Gerd Lustig Weil am Rhein-Ötlingen. Das breite Lächeln wollte nach dem letzten Schuss gar nicht mehr verschwinden. Fürwahr allenthalben gab es strahlende Gesichter beim Luftpistolen-Bundesligisten ESV Weil in der heimischen Ötlinger Mehrzweckhalle. Kein Wunder, gerade hatten sie den siebenfachen deutschen Meister, die SGI Waldenburg, mit 3:2 besiegt. Und da darf man ja getrost stolz sein und sich auch freuen. „Das war heute schon ein schönes Päckle, eine tolle Leistung“, lobte denn auch Trainerin Helga Kopp ihre Schützlinge. Dreimal 380er Ergebnisse, das sei in der Tat ein Top-Ergebnis. „Ich bin wirklich sehr zufrieden“, so die Trainerin, die das Amt vor der Saison vom langjährigen Coach und weiterhin als ständigen Betreuer fungierenden Hans Blaschka übernommen hatte. Und am Sonntag gab’s noch mehr Grund zur Freude. Auch gegen den SV Altheim-Waldhausen gab es einen 3:2-Erfolg, sodass sich der ESV Weil jetzt in der Spitzengruppe der Bundesliga Süd befindet. Die Punkte für den ESV holten Michael Schwald, Christian Schebesta und Thomas Lakner. Während Pavel Svetlik mit zwei Ringen unterlag, musste sich Arno Weis an Position fünf um sechs Ringe geschlagen geben. Zurück zum Samstag: Gegen die mit zu den Titelfavoriten zählende SGI Waldenburg hätte es sogar noch besser kommen können. Denn Michael Schwald an Position zwei verlor sein Duell gegen die ehemalige neunfache Europameisterin und Bronzemedaillengewinnerin bei Olympia, Maria Grozdeva, nur denkbar knapp. Zuerst hatte der 23-Jährige, der erst am Nachmittag aus einem Urlaub von Kreta zurückgekommen war, mit drei Zehnern und insgesamt 380 Ringen das Stechen erzwungen. Und dort hatte er dreimal die Chance zum Sieg gehabt, konnte er gegen die schnell schießende Grozdeva nur nachlegen, war jeweils lediglich nur um ein paar Zehntel hinter dem Komma besser. Doch dann brachte der vierte Schuss im Stechen die Entscheidung zugunsten der Waldenburger Schützin. Während sie eine 9,9 schoss, gelang Schwald nur eine 8,1. Am Gesamtsieg für den ESV änderte dies allerdings nichts mehr. Zuvor hatte vor allem der an Position eins schießende Pavel Svetlik starke Nerven gezeigt. Gegen den Waldenburger Top-Mann Philipp Käfer lag er lange im Hintertreffen. Doch mit einer Serie von Zehnern sicherte er dem ESV Weil mit 385:383 Ringen einen wichtigen Mannschaftspunkt. Stark trumpfte auch Christian Schebesta in der Ötlinger Halle auf. Seinem Kontrahenten ließ er mit dem zweitbesten Weiler Tagesergebnis und 381 Ringen keine Chance. Und auch Thomas Lakner zeigte endlich seine Stärke und fuhr mit 373:367 Ringen den ersten Saisonsieg ein. Lediglich Nathalie Schelken war mit ihrem Ergebnis nicht zufrieden. Denn auch für sie bedeuteten 357 Ringe eine schwache Leistung. „Na ja, die Nathalie konnte zuletzt nicht so viel trainieren“, nahm sie Trainerin Helga Kopp ein wenig in Schutz.