Freiburg (pd/nod). Was für ein dramatisches und hochklassiges Match! Der EHC Freiburg hat am Dienstagabend das dritte Finalspiel in der heimischen Franz-Siegel-Halle gegen den EV Duisburg mit 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) gewonnen und ist in der Serie somit 2:1 in Führung gegangen. Beide Freiburger Treffer fielen in Überzahl. Die EHC-Fans begeisterte in der Schlussphase der große und erfolgreiche Kampf der Gastgeber bei einer Drei-gegen-Sechs-Unterzahlsituation Im zweiten Finalspiel vor eigenem Publikum gab es nur eine kurze Abtastphase, dann hieß das Motto auf beiden Seiten: „Vollgas“. Duisburg hatte den etwas besseren Start in die Partie erwischt und setzte sich bis zur 5. Spielminute immer wieder für längere Zeit im Freiburger Abschnitt fest. Erst mit einem Überzahlspiel in Minute sieben kam der EHC besser ins Rollen und nahm langsam den gewohnten Schwung in den Offensivaktionen auf. Mit dem zweiten Powerplay gelang dann auch der Abschluss, Tobi Kunz hielt aus mittlerer Distanz drauf, Felix Bick im Gästetor hatte zwar freie Sicht, konnte aber gegen den perfekt getroffenen Schlagschuss nichts ausrichten. Vielleicht steckte ja auch eine Portion Frust in diesem Treffer - Kunz spielte mit Vollvisier, nachdem er im letzten Match am Sonntag von einem Duisburger Stock im Gesicht getroffen worden war. Im Anschluss an die Führung blieb der EHC weiter auf dem Gaspedal und besaß bei einem Unterzahl-Break durch Steven Billich noch eine gute Chance, die ein zurückeilender Duisburger Verteidiger jedoch zunichte machte konnte. Unterm Strich stand nach 20 Minuten eine knappe, aber verdiente Freiburger Führung auf der Stadionuhr. Im zweiten Abschnitt gab es zahlreiche Strafzeiten, beide Teams wechselten sich direkt nacheinander mit Über- und Unterzahlspiel ab. Das Match war keineswegs unfair oder das Strafmaß zu hoch, beide Mannschaft agierten mit viel Einsatz - hin und wieder schlug ein Spieler übermotiviert über die Stränge. Duisburg leistete sich dabei etwas mehr Undiszipliniertheiten, was der EHC mit einem weiteren Überzahltreffer zum 2:0 ausnutzte. Niko Linsenmaier führte die Scheibe lange, zog in die Mitte und überwand Bick mit einem platzierten Handgelenkschuss. Weitere Treffer fielen im zweiten Abschnitt nicht, was zum einen am etwas zögerlicher vorgetragenen Powerplays beider Teams lag und an den starken Torhüterleistungen. Im Schlussdrittel stand der EHC zunächst stabil in der Abwehr und ließ nur wenige Schüsse aufs eigene Tor zu. Und wenn eine Scheibe Richtung Christoph Mathis flog, landete diese am Ende immer im Fanghandschuh des EHC-Keepers. Aber es wurde doch noch einmal spannend, nervenaufreibend: Zunächst erhielt Milos Vavrusa in der 57. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung, nachdem sein Befreiungsschlag über das Plexiglas gegangen war. Duisburg nahm daraufhin Goalie Bick vom Eis und griff mit sechs gegen vier Feldspielern an - aber es gab nur 34 Sekunden später eine weitere Strafzeit gegen den EHC, Petr Haluza musste in der Kühlbox Platz nehmen. Damit spielten die Hausherren knapp 90 Sekunden mit drei gegen sechs Feldspieler. Was dann Sacher, Steven Billich und Philip Rießle in dieser Unterzahl leisteten, brachte die Halle zum Kochen: immer wieder warf sich ein EHC-Crack in die Schuss, Christoph Mathis hatte tausend Arme und jeder geblockte Duisburger Versuch wurde frenetisch gefeiert. Die Halle stand Kopf, am Ende überstand der EHC tatsächlich diese Unterzahl schadlos, der Jubel kannte bei der Schluss-Sirene keine Grenzen mehr. Tore: 1:0 (13.) Kunz (Nikolas Linsenmaier/ Brückmann - 5:4), 2:0 (27.) Nikolas Linsenmaier (Haluza/Kunz): Zuschauer: 3.500 (ausverkauft). Strafminuten: Freiburg 16, Duisburg 16