Freiburg (pd). Es sind eindrückliche Bilder, die die Verantwortlichen des EHC Freiburg aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet erreicht haben: Im Hintergrund zerbombte Häuser, im Vordergrund bunte Stofftiere in Händen von Kindern, denen ihr Schicksal ins Gesicht geschrieben steht. Die Kuscheltiere stammen vom Teddy Bear Toss in der Freiburger Eissporthalle. Die mehr als 2000 Seelentröster haben eine lange, beschwerliche Reise hinter sich. Rückblende: Beim dritten Freiburger Teddy Bear Toss haben die Freiburger Sportfans am 19. Dezember 2014 genau 2627 Kuscheltiere auf das Eis geworfen. Das entspricht, sehr zurückhaltend kalkuliert, einer Spendensumme von mehr als 40.000 Euro. Mehrere hundert Stofftiere wurden von unseren Partnern in südbadischen Einrichtungen verteilt, über 2000 traten die Reise ins syrische Bürgerkriegsgebiet an. Eine private Initiative aus Baden-Württemberg sorgt dafür, dass in ihren Hilfslieferungen in syrische Flüchtlingslager und Krisengebiete neben Medikamenten, Lebensmitteln und technischem Support auch Geschenke für syrische Buben und Mädchen, die oft alles verloren haben, dabei sind. Der Deutsch-Syrer Faruk al-Sibai und seine Mitstreiter bringen ihre Hilfslieferungen auf dem Landweg zu Menschen, die sowohl vor der Terrormiliz des IS als auch vor dem tyrannischen Assad-Regime geflohen sind. Dies gestaltet sich oft langwierig und gefährlich - auch für den Konvoi, zu dem die Freiburger Kuscheltiere gehörten. Es kam zu einer längeren Wartezeit an der türkisch-syrischen Grenze und zu weiteren logistischen Schwierigkeiten in Folge der anhaltenden Luftangriffe. Nun aber konnten Faruk al-Sibai und seine ebenfalls ehrenamtlichen Mitstreiter vom Syrian Humanitary Forum e.V. die Stofftiere an ihre neuen Besitzer übergeben. Die Bilder aus dem Bürgerkriegsgebiet, die die Organisation auf ihrer Facebookseite veröffentlicht hat, sind bewegend und zeigen, wie sinnvoll und richtig die Großzügigkeit der Freiburger Eishockeyfans ist. Stofftiere stehen für Geborgenheit, für das Gefühl: „Alles ist gut, jemand ist bei dir.“ Das ist genau das Sicherheitsempfinden, das diesen geschundenen Kindern im syrischen Bürgerkrieg abhanden gekommen ist. Nichts ist gut. Ihre Welt liegt in Trümmern, viele von ihnen haben Eltern, Verwandte und Freunde verloren. Das sind Wunden, die auch ein Kuscheltier nicht heilen kann. Aber: Ein Kuscheltier kann dabei helfen, kann ein großer Tröster sein und ein flauschiger Freund in der Not. Deshalb sind die Spenden der EHC-Familie nun genau dort angekommen, wo sie dringend gebraucht werden. Der EHC Freiburg dankt - auch im Namen aller Fans und Spender - Faruk al-Sibai und seinen Helfern für den mutigen Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit.