In Bad Säckingen steigt am Wochenende (9./10. April) die fünfte Auflage der Gold Trophy Sabine Spitz. Der Auftakt für die Mountainbiker in die Cross Country-Saison ist dabei so hochkarätig besetzt wie noch nie. Bad Säckingen. Es geht nämlich nicht nur um Punkte für die Weltrangliste, sondern auch um die Startplätze für Olympia in Rio de Janeiro. Unser Mitarbeiter Gerd Lustig hat bei der Lokalmatadorin und Namensgeberin Sabine Spitz (Murg-Niederhof) nachgefragt. Sabine Spitz, Sie freuen sich doch sicher auf das Heimrennen" Aber klar doch. Nicht nur aufs Rennen selbst. Die Veranstaltung ist auch äußerst wichtig für die Region. Die Strecke findet großen Anklang, ist es daher wert, dass auch künftig derartige Rennen hier ausgetragen werden. Ich wünsche mir allerdings noch mehr Rückhalt von den hiesigen Unternehmen beim Sponsoring. Welcher Sport bringt sonst noch die Weltelite nach Bad Säckingen" Ihr Auftritt auf Zypern und auch in Südafrika beim Etappenrennen „Cape Epic“ in Südafrika war ja beeindruckend. Sind Sie deshalb mit Ihrer aktuellen Form zufrieden" Ja, in der Tat. Mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung beim Etappenrennen in Südafrika bin ich mehr als zufrieden. Es ist wesentlich mehr als erwartet rausgekommen. Der Trip hat sich gelohnt, hat auch vom Kraftaufbau einiges gebracht. Bei Ihrem jüngsten Einsatz in Rivera haben Sie sich jedoch verletzt. Wie schlimm ist es" Nun, ich habe mir das Knie bei einem unspektakulären Sturz verdreht. Ich bin in Rivera daher bandagiert gefahren und bin Siebte geworden. Ist Ihr Start in Bad Säckingen deshalb gefährdet" Wie sich die Verletzung am Knie bis zum Wochenende entwickelt, kann ich noch nicht sagen. Fakt ist: Ich will in Bad Säckingen starten und ich will zeigen, dass ich gut in Form bin. Bei unserem Sport kann immer etwas passieren. Ich werde aber keinesfalls den Kopf in den Sand stecken oder mich in Watte packen. Nur so geht’s. Eine Verletzung kommt nie gelegen. Gehen wir einmal davon aus, dass Sie bei der Gold Trophy am Start sind. Wie schätzen Sie die Konkurrentinnen ein" Die stärkste ist wohl die Schweizerin und Weltranglisten-Erste Jolanda Neff (Schweiz), die auch in Rivera gewonnen hat. Dass sie den Kurs in Bad Säckingen noch nicht kennt, spielt für sie keine Rolle. Die hat einfach ein gutes Gefühl fürs Rad und fährt meist hemmungslos drauf los. Immer auf der Rechnung haben muss man auch die Maja Wloszczowska sowie weiterhin Annika Langvad, Linda Indergand, Vorjahressiegerin Yana Belomoina und Adelheid Morath. Es wird ein hochinteressantes Rennen. Und wie steht’s mit Ihren Siegchancen" Vorausgesetzt, ich gehe an den Start, rechne ich mir schon ein gutes Ergebnis aus. Zuletzt war ich wirklich ziemlich gut drauf. Und das stimmt Sie auch optimistisch für Olympia" Ja, aber entschieden ist für Rio noch nichts. Bis zum Mai geht es um wichtige Punkte und Platzierungen. Neben mir machen sich Adelheid Morath und Helen Grobert Hoffnungen auf einen der beiden Startplätze. Wir haben alle schon die Olympia-Norm erfüllt. Wie, Olympia ohne Sabine Spitz, noch dazu am Karriereende" Nun, ich weiß es nicht, hoffe natürlich, dass ich dabei bin. Wie sieht der Bund Deutscher Radfahrer die anstehende Olympia-Nominierung" Genau der, der hat sich bislang ein wenig nebulös artikuliert. Da wird neben dem rein Sportlichen auch das Technisch-Taktische irgendwie zum Kriterium. Ob aber eben das Umgehen mit Leistungsdruck, den bislang eingeheimsten Erfolgen sowie auch Streckenkenntnissen - ich habe immerhin schon auf der Olympiastrecke trainiert - eine Rolle spielen, muss man abwarten. Bei den vier noch ausstehenden Qualifikations-Rennen braucht es andere Voraussetzungen, als sie in Rio nötig sind.