Freiburg (pd/nod). So spannend, so emotional, so berauschend kann nur Eishockey sein: Durch einen 1:0-Sieg im entscheidenden fünften Finalspiel gegen Duisburg hat der EHC die deutsche Oberliga-Meisterschaft nach Freiburg geholt. Das wurde dann am gestrigen Montag in der Eishalle ausgiebig gefeiert. Es war das sechste ausverkaufte Spiel in der Franz-Siegel-Halle in Folge, und es brachte das Ergebnis mit sich, von dem Südbadens Eishockeyaner seit vier Jahren träumen: Der EHC ist zurück in der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga - als Oberliga-Meister steigt die Mannschaft von Trainer Leos Sulak in die DEL 2 auf. Die Freiburger mussten aber unglaublich malochen, bevor in der Eishalle alle Dämme brachen. Das Tor zur Glückseligkeit markierte bereits in der 2. Minute Niko Linsenmaier. Zu diesem Zeitpunkt ahnte in der Halle noch keiner, dass es der einzige Treffer in diesem fünften und entscheidenden Match der Playoff-Serie sein würde. In der Folgezeit wurde auf dem Eis um jeden Zentimeter gefightet. Im Mittelpunkt standen immer wieder bis zur erlösenden Schlusssirene die beiden Torhüter Christoph Mathis (Freiburg) und Felix Bick (Duisburg). Sie trieben die Stürmer auf beiden Seiten mit ihren unglaublichen Reflexen zur Verzweiflung. Zu Beginn des Mitteldrittels besaßen die Freiburger di große Chance, ihren Vorsprung auszubauen. Nach einem üblen Check an Petr Haluza wurde der Duisburger Manuel Neumann mit einer Spieldauerstrafe belegt. Zudem spielten die Gastgeber fünf Minuten in Überzahl. Doch die Scheibe wollte in dieser Phase nicht in den Duisburger Kasten, Im Schlussabschnitt versuchten die Gäste noch einmal alles, um das Blatt zu wenden. Doch Mathis mit seinen „tausend Händen“ hatte etwas dagegen, Und dann war es geschafft. In der Franz-Siegel-Halle machte sich die pure Glückseligkeit breit. Mit nicht enden wollenden Sprechchören feierten die Fans ihre Lieblinge. Eishockey-Freiburg stand Kopf. Und so wurde aus dem ohnehin geplanten Saisonabschluss nun eine rauschende Party. Dabei präsentierten sich die Helden des Breisgauer Kufensports noch einmal ihren Fans, Gänsehaut-Atmosphäre war garantiert. Jeder einzelne Spieler betrat noch einmal das Eis, auf dem am Sonntagabend Freiburger Eishockeygeschichte geschrieben wurde. Und jedem war ein fulminanter Applaus gewiss - egal ob es der dritte Goalie Jannis Ersel war oder der zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählte Torwart-Hexer Christoph Mathis, egal ob ein eher unauffälliger Verteidiger wie Michael Frank oder Niko Linsenmaier, der Siegtor-Schütze vom Sonntag. Das Geheimnis des Freiburger Erfolges liegt darin, dass sich die EHC-Equipe als ein großartig funktionierendes Gebilde, als ein echtes Team in Szene gesetzt und den vielzitieren „Freiburger Weg“ konsequent fortgesetzt hat: Nicht weniger als 18 Spieler des aktuellen Kaders haben bereits im Nachwuchs - zumeist unter dem 2013 verstorbenen Mentor Thomas Dolak - das Trikot mit dem Wolfskopf getragen und zusammen mit den von anderswo hinzugestoßenen Akteuren nun eine Mannschaft gebildet, die durch Teamgeist, Zusammenhalt, Einsatz und Charakter die Duisburger Füchse in fünf Finalspielen (5:1, 2:3, 2:0, 3:5, 1:0) in die Knie gezwungen hat. Das wussten die EHC-Fans auch zu schätzen. Sie feierten sich auch selber, denn auch sie haben durch ihre bedingungslose Unterstützung maßgeblichen Anteil daran, dass das EHC-Konzept auf fruchtbaren Boden fällt und nun sogar zu einem regelrechten Eishockeyboom in Südbaden geführt hat.