Von Mirko Bähr Basel. „Ich weiß, wie hart Kevin für den Erfolg arbeitet, und wie viel ihm jedes einzelne Spiel bedeutet“, sagt Kelsey O’Neal-Anderson. Sie muss es wissen. Schließlich ist sie seit 2011 mit dem Südafrikaner verheiratet. Seit 2007 ist der gebürtige Johannesburger Profi auf der ATP-Tour. Drei Titel hat der 29-Jährige bislang gewonnen. Und es wird noch der eine oder andere hinzukommen. Aber nicht in Basel. Zumindest nicht in diesem Jahr. Kevin Anderson ist gestern im Achtelfinale ausgeschieden. Er verlor gegen den US-Amerikaner Donald Young mit 2:6 und 6:7. Anderson, der in Basel an Nummer vier gesetzt ist, und am 12. Oktober zum ersten Mal in seiner Karriere auf Rang zehn notiert wurde, fand gestern nicht zu seinem Spiel. Seine gefürchteten Aufschläge lehrten US-Boy Donald Young, die Nummer 48 der Welt, kaum das Fürchten. Nur 57 Prozent seiner ersten Aufschläge brachten Punkte ein. Insgesamt nur sieben Asse schlugen zu Buche. Sonst sind es durchschnittlich 15. Mit jetzt 1024 Assen in 2015 rangiert immerhin auf Rang drei dieser Rangliste. Der 26-jährige Amerikaner kämpfte um jeden Ball und returnierte über weite Strecken richtig gut. „Come on D.“ stachelte er sich immer wieder an. Nach gewonnenem ersten Satz (6:2) musste er nämlich ein kleine Durststrecke überstehen. Spiel Nummer fünf Match entscheidend Durchaus Match entscheidend war Spiel Nummer fünf im zweiten Durchgang. Anderson führte mit Break vor, musste seinem Gegenüber aber mit einem einfachen Volleyfehler und nach vier abgewehrten Breakbällen doch das Spiel überlassen. Nach 1:37 Stunden nutzte Donald Young seinen vierten Matchball, um im Tiebreak mit 8:6 die Oberhand zu behalten. Seit seinem sechsten Lebensjahr drischt Kevin Anderson auf die gelbe Filtzkugel. Unter anderem führte ihn sein Weg in die USA, wo er als Collegespieler der Universität von Illinois für Furore sorgte. Vor allem aber lernte er auf dieser Station seine spätere Frau kennen. Die spielte im Golfteam der Uni. Nun begleitet sie ihren Mann auf der Tour, hat ihren Job als Buchhalterin aufgegeben. Nun geht die Reise weiter.