Sportmix Nur Zentimeter fehlen Spitz zu Gold

Die Oberbadische
Überragend: Sabine Spitz holt Silber. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Radsport Dramatische Rennen bei der MTB-Marathon-Weltmeisterschaft in Singen

Das Rennen der Damen riss die Radsport-Fans bei der MTB-Marathon-Weltmeisterschaft am vergangenen Sonntag in Singen von den Sitzen. In einem dramatischen Finale gewann die Dänin Annika Langvad Marathon-Gold vor der deutschen Cross-Country-Olympiasiegerin Sabine Spitz.

Singen (pd/nod). Erst im Sprint bezwang die Specialized-Fahrerin die 45-jährige Altmeisterin. Einmal mehr war die Leistung von Sabine Spitz unglaublich.

Bei den Herren ging es indes nicht weniger spannend zu: Im Sprint setzte sich Alban Lakata gegen Tiago Ferreira und Daniel Geismayr durch. Das Multitalent Mathieu van der Poel aus den Niederlanden landete auf Rang vier. Bester Deutscher war am Ende Markus Kaufmann auf dem elften Rang.

Das Damenrennen war an Spannung kaum zu überbieten. Auf den letzten Metern setzte sich Annika Langvad gegen Sabine Spitz durch. Den Sprint um Rang drei gewann Gunn-Rita Dahle-Flesjaa knapp vor Jolanda Neff.

In einem Singletrail kam es dann zu einer Situation, bei der die Meinungen der Fahrerinnen auseinander gingen: Die einen sagten, es war rennentscheidend, die anderen behaupteten, das Ergebnis wäre am Ende dasselbe gewesen. Fakt war, Langvad ging kurz vor der Einfahrt in den Trail an Neff knapp vorbei und führte kurzzeitig. Wenige Meter später stürzte die Dänin, Spitz ging vorbei, Dahle-Flesjaa und Neff blieben an der neuen Weltmeisterin hängen und mussten ebenfalls vom Bike.

Langvad nahm als Zweite die Verfolgung von Spitz auf und schloss rasch die Lücke, während die anderen beiden den Anschluss verloren hatten.

Wie bei den Herren war auch bei den Damen lange Zeit eine große Spitzengruppe beisammen, die sich nach und nach jedoch auflöste. Am Ende blieben vier Fahrerinnen übrig, die den Sieg unter sich auch ausmachen sollten: Langvad, Spitz, Dahle-Flesjaa und Neff. „Es sind am Ende die vier stärksten Fahrerinnen übrig geblieben, das hatte sich zuvor etwas abgezeichnet“, erklärte Sabine Spitz im Ziel.

Und so kam es zum finalen Endspurt mit dem besseren Ende für Langvad. Sabine Spitz zeigte sich, trotz des knapp verpassten Goldes, sehr zufrieden im Ziel: „Ich hätte nichts anders machen können. Ich habe mir also nichts vorzuwerfen, deshalb bin ich auch zufrieden“, so die neue Vizeweltmeisterin.

Alban Lakata hat es wieder einmal geschafft: Der Österreicher sicherte sich in einem spannenden Finale den Weltmeistertitel auf der Langdistanz. Nach einer Fahrzeit von 3:17 Stunden überquerte er hauchdünn vor Tiago Ferreira und Daniel Geismayr die Ziellinie.

Zu Beginn des Rennens formierte sich eine große Spitzengruppe, in der alle Favoriten vertreten waren. Lakata verlor zwar einmal kurz den Anschluss, doch der Topeak Ergon-Fahrer kämpfte sich zurück und zeigte sich fortan sehr aktiv an der Spitze des Fahrerfeldes. Dementsprechend gingen alle Titelanwärter gemeinsam auf die zweite 49 Kilometerrunde im Hegau, ehe Lakata und Ferreira kontinuierlich das Tempo anzogen und so immer mehr Fahrer aus der Spitzengruppe herausfielen. „Nachdem ich mich am Anfang zurückkämpfen musste, habe ich mich entschieden, viel vorne zu fahren, und das hat sich ausgezahlt“, so der Österreicher.

35 Kilometer vor dem Ziel war es dann soweit, und Lakata zog das Tempo nochmals an, sodass die Spitzengruppe komplett auseinanderfiel. Lediglich Ferreira, Geismayr und Mathieu van der Poel konnten folgen. Doch schon wenige Minuten später setzte Ferreira erneut eine Attacke, die der junge Niederländer nicht mehr mitgehen konnte. „Mein Plan war es, das Rennen schon früh schnell zu machen, damit möglichst viele aus der Gruppe herausfallen. Das hat eigentlich ganz gut geklappt“, berichtet der neue Vizeweltmeister im Ziel.

Und so raste das Trio dem Ziel in der Innenstadt von Singen entgegen. Im Sprint zeigte sich Lakata am explosivsten, sodass keiner mehr an dem Österreicher vorbeiziehen konnte. „Es ist unglaublich. Heute hat alles gepasst. Ich hatte super Beine und ich bin mega happy“, so Lakata. Sein portugiesischer Kontrahent war nicht wirklich traurig über Platz zwei: „Es war natürlich sehr knapp, aber Alban war im Sprint stärker. Deshalb ist es schon okay.“

Auf dem Bronzerang folgte mit Daniel Geismayr ein weiterer Österreicher. „Ich bin super happy über die Medaille! Ich kann halt leider nicht sprinten, deshalb hatte ich am Ende nicht wirklich eine Chance.“

Auf Platz elf fuhr Markus Kaufmann als bester Deutscher über die Ziellinie.

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