Von Mirko Bähr Montreux. Schluss, Aus, vorbei: Der RSV Weil muss bereits im Viertelfinale um die Schweizer Rollhockey-Meisterschaft die Segel streichen. Nach der 0:1-Niederlage in Spiel eins der Serie gegen den HC Montreux setzte es im zweiten Match am Samstag auswärts eine 2:5-Pleite. Damit steht Montreux im Halbfinale. „Das passt zur Saison. Von Anfang an war der Wurm drin“, macht Weils Keeper Daniel Dietrich deutlich. „Die Enttäuschung ist groß, aber jeder ist sich bewusst, warum es nicht gereicht hat“, lässt Dietrich nach dem Spiel am Samstag wissen. Fest steht, die Weiler haben zum ersten Mal seit ihrem Wechsel in die Schweiz nicht die Runde der letzten Vier erreicht. „Jede Serie reißt einmal“, so der Schlussmann. Die neunte Saison des RSV in der Nationalliga ist damit die schwächste. Es war wie so häufig in dieser Spielzeit, wenn die Weiler Rollhockeyaner gegen die vermeintlichen Spitzenteams der Liga antraten. Der RSV spielte gut mit, vergab aber vor dem gegnerischen Gehäuse beste Möglichkeiten. Beim zweiten Spiel dieser Best-of-three-Serie in Montreux hatten die Weiler gleich viermal die Chance, mit einem Penalty beziehungsweise direkten Freistoß einen Treffer zu markieren. Marc Werner verschoss den Penalty, Max Bross einen direkten. Jorge Villamils vergebener direkter Freistoß wurde wiederholt, aber auch im zweiten Anlauf brachte er den Ball nicht im Tor unter. Das war aber nur ein Grund für die Niederlage im Waadtland. Undiszipliniertheiten sorgten ebenso dafür, dass Montreux nach 24 Minuten auf die Siegerstraße gelangte. Ausgerechnet Spielertrainer Enzo Lain meckerte und sah von Schiri-Gespann Mark Lewis/Roland Eggimann die Blaue Karte. Das Überzahlspiel nutzte Albert Soler Gironés schnell zur Führung aus. Adrian Boo Garcia erhöhte in Minute 29 in Unterzahl auf 2:0. Zwei Minuten später war die Messe eigentlich schon gelesen, als Weils Jorge Villamil eine Strafe absitzen musste und zwei Sekunden nach der Hinausstellung Andreas Münger das 3:0 erzielte. Zwar verkürzte Max Bross im Handumdrehen auf 1:3, doch siebten Minuten später war der alte Abstand wieder hergestellt. Wieder schlug Adrian Boo Garcia zu. Samuel Wenger traf in der 43. Minute zum 2:4. Spannend wurde es aber nicht mehr. Weil agierte nämlich zunächst nach einer erneuten Blauen Karte für Lain in Unterzahl. Eine Sekunde vor Schluss traf Gael Jimenez ins leere Tor. Die Weiler hatten Keeper Dietrich aus dem Gehäuse geholt, um mit einem weiteren Feldspieler nochmals alles zu riskieren. Für Daniel Dietrich war es ein „Seuchenjahr“, dem der RSV ausgesetzt war. Während andere Spitzenteams sich verstärkten, musste Weil zu Beginn auf einige Akteure aufgrund beruflicher Weiterbildungen verzichten. Zudem sei man konditionell nicht auf der Höhe gewesen. „Das Konditionstraining am Montag hat fast nie stattgefunden“, so Dietrich. Fehlende Fitness bringe Unkonzentriertheiten mit sich. Was sich vor dem Tor immer wieder bemerkbar gemacht habe. Auch in Sachen Disziplin ging es nicht immer tadellos zu. „Das alles summiert sich dann. So reicht es eben nicht zum Sprung unter die besten Vier.“ Nun geht es für die Weiler noch um Rang fünf im Endklassement. Nach den Osterfeiertagen wird diese Platzierung im Duell mit Uttigen ausgespielt. Keine einfache Aufgabe nach dem Abschied aus dem Titelkreis. „Das ist eine Charakterfrage“, so Daniel Dietrich. Tore: 1:0 (24.) Albert Soler Gironés, 2:0 (29.) Adrian Boo Garcia, 3:0 (31.) Münger, 3:1 (32.) Bross, 4:1 (38.) Adrian Boo Garcia, 4:2 (43.) Wenger, 5:2 (50.) Gael Jimenez.