Von Mirko Bähr Weil am Rhein. Vorteil Montreux! Im Kampf zweier gleichstarker Mannschaften im ersten Match der Playoff-Serie hat der RSV Weil eine knappe 0:1-Niederlage gegen die Gäste aus dem Kanton Waadt kassiert. Der Treffer fiel 1:43 Minuten vor dem Ende. „Das ist ärgerlich. Aber man ist erst ausgeschieden, wenn man zum zweiten Mal verliert“, machte Weils Keeper Daniel Dietrich deutlich. Für ihn ist noch keine Vorentscheidung gefallen. Im Gegenteil. „Es spricht viel für den Gegner, aber solch eine Situation kennen wir ganz gut“, so Dietrich. „Wir wollen ausgleichen und nach drei Spielen ins Halbfinale einziehen.“ Die gut 100 Zuschauer in der Rollsporthalle im Nonnenholz sahen ein Spiel auf Augenhöhe. Die beiden Abwehrreihen drückten der Partie den Stempel auf. Beide Teams neutralisierten sich. „Es war klar, dass das kein Spektakel, sondern eine Defensivschlacht wird“, wusste Daniel Dietrich, der ebenso bravourös hielt, wie sein Gegenüber Jean-Pierre Vizio. Die beiden Tore schienen wie vernagelt. Bis 1:43 Minuten vor der Schlusssirene. Da war Jerome Lafourcade eine Rollschuhlänge schneller als Enzo Lain und nutzte diesen Moment eiskalt aus, versenkte den Ball im langen Eck. „Das war mein Fehler. Ich habe gesehen, wo er hin geht, aber der Ball geht knapp an meinem Rollschuh vorbei“, blickte Enzo Lain auf die entscheidende Szene zurück. „Wir haben richtig gut verteidigt“, lobte der RSV-Trainer. Gleichstark seien beide Mannschaften gewesen. „Beide Teams hätten gewinnen können“, so Lain, dessen Schützlinge nach etwas schwächerer, erster Hälfte, dem Gast nach Wiederbeginn Paroli boten. „In der ersten Halbzeit war es noch etwas langsam“, meinte Lain. „Jungs, das ist zu wenig. Gebt Gas“, schrie auch Sascha Wörner. Daniel Dietrich hielt seine Mannen im Rennen. Die Weiler haderten vor der Pause auch mit den Referees. Jordi Steff und Fermi Gianni verteilten sechs Teamfouls an Weil und eines an Montreux, was die Zuschauer nach 23 Minuten mit Applaus quittierten. In den zweiten 25 Minuten machte der RSV mehr Dampf und so kletterte auch das Strafenkontingent der Gäste schnell an. Es war nun ein Hin und Her. Während Max Bross und Jorge Villamil beste Chancen liegen ließen, hatte Montreux Pech mit einem Pfostentreffer durch Adrian Garcia. Dietrich war nach einem Bauerntrick von Gael Jimenez zur Stelle. „Je später der Treffer fällt, desto entscheidender ist er“, wusste Enzo Lain genau. Er hatte recht, wobei er und Bross gleich mehrere Male in der Schlussminute zum Abschluss kamen. Doch der Ausgleich fiel nicht mehr. „Das erste Tor entscheidet“, war sich Weils Torhüter Daniel Dietrich während der Partie sicher. „Wir haben keines gemacht, dann wird es schwierig“, hatte er seinen Humor nicht verloren.