Fast hätte ausgerechnet der Startknopf des eigenen orangenen Flitzers dem „Isabell Weber-Racing-Team“ einen Strich durch die Podiumsrechnung gemacht. Zum Glück war es jedoch nur ein Wackelkontakt. Und so durfte die Rümminger Rennbootfahrerin die Vizemeisterschaft im ADAC-Motorboot-Cup bejubeln. Von Fabian Schreiner Rümmingen. Isabell Weber ist überglücklich: „Der zweite Platz ist klasse. Ich könnte Freudensprünge machen!“ Die 19-Jährige musste sich nach fünf Saisonrennen nur der alles überragenden Denise Weschenfelder aus Karlsruhe geschlagen geben. Die 16-Jährige beendete die Saison mit insgesamt 590 Punkten, Weber belegte mit 470 Zählern Rang zwei vor Patrick Adler mit 434 Punkten auf Platz drei. Während Weschenfelder auch in Düren bei allen vier Rennen die Oberhand behielt, war für Weber die Ausgangslage beim Saisonabschluss am Nordrand der Eifel zwischen Aachen und Köln klar. „Nach vorne war der Zug abgefahren, also haben wir nach hinten geschaut und nichts riskiert. Wir wollten viermal das Ziel erreichen“, erklärt Vater Roland. Und diese Vorgabe setzte das Team um Pilotin Isabell Weber um, wohl die Feder des Startknopfs Scherereien machte. „Im Winter versuchen wir das wieder herzurichten“, sagt die 19-Jährige. Das letzte Rennwochenende des Jahres war nervenaufreibend. Es ging schließlich um den Vizetitel. „Das kommt nicht jeden Tag vor“, schildert Weber, die in Düren zweimal als Vierte und zweimal als Dritte in den Sprint- und Hauptrennen die Ziellinie überquerte. Die vierte Saison im ADAC-Motorboot-Cup war für Weber ein Auf und Ab. „Zu Beginn der Saison lief alles rund, am Ende dann kamen die Probleme“, gibt sie zu. Und beim vorletzten Wettkampfwochenende in Rendsburg kamen bei ihr gar große Zweifel auf. „Ich hatte schon etwas Panik, dass ich den zweiten Gesamtplatz noch verlieren könnte“, blickt die Rümmingerin zurück. Zumal ihr ja auch die Strecke dort einfach nicht liege. Die junge Rennbootfahrerin brauste bei den vier Rennen in Schleswig-Holstein aber jeweils auf Rang vier. Und so ging für Weber, die für den Freiburger Motorsport-Club fährt, alles gut aus. Am vergangenen Wochenende durften sie den Pokal der Zweitplatzierten in die Höhe stemmen. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich zusammen mit dem Team am Ende den zweiten Platz perfekt gemacht habe.“ Eine Platzierung, die laut Weber, allerdings ohne ihre Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Rückblickend sei es alles in allem eine gelungene Saison gewesen, stellt Weber fest: „Mein Ziel war es, unter die ersten Drei zu kommen. Dass es nun mit dem zweiten Rang geklappt hat, macht mich umso glücklicher.“ Schon jetzt beginnen die Vorbereitungen für die neue Saison. Weber gibt sich bereits kampfeslustig: „Wenn ich nächstes Jahr fahre, will ich den Titel gewinnen.“