Weil am Rhein-Haltingen (pd). Was für die Tennisspieler Wimbledon ist und für die Triathleten Hawaii, ist für den Radsportler der Ötztaler Radmarathon. Ein Höhepunkt, gut 20 000 Anmeldungen sprechen für sich. Sieben Fahrer des RSV Haltingen hatten Los-Glück und erhielten einen von 4500 Startplätzen. Um sich diesen Traum zu erfüllen, starteten die Radsportler mit einem gezielten Aufbautraining. Begonnen wurde mit einem Trainingslager auf Mallorca, es folgte die Teilnahme an verschiedenen Radmarathons. Etliche Pässe in den Alpen, dem Jura und dem Elsass wurden unter die Räder genommen. Kürzlich war es dann soweit: Am Tag vor dem Ötztaler Radmarathon reisten die RSV-Sportler nach Sölden, da zunächst einmal Startnummern und Transponder abgeholt werden mussten. Bei einer Pasta-Party füllte man noch ein letztes Mal die Kohlehydratspeicher auf. Der Renntag: Sonntag morgen, trocken: 238 Kilometer und 5500 Höhenmeter lagen vor den Fahrern, die Pässe Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch mussten überwunden werden. Während der Abfahrt vom Kühtai erreichte Joachim Klein eine, von einer Lichtschranke gemessene, Geschwindigkeit von 111 Stundenkilometern. Bei einsetzendem Regen und zunehmender Kälte begann der schwerste Teil: 1800 Höhenmeter mussten auf 28 Kilometern bewältigt werden, bevor man auf dem Himmelsjoch ankam. Spätestens hier machten sich die gut 7000 Trainingskilometer im Vorfeld bemerkbar. Bei sehr starkem Regen ging es bergab zum Ziel nach Sölden. Alle Fahrer des RSV Haltingen, wobei Tobias Gdanietz mit 9:04 Stunden die schnellste Zeit erreichte, waren unter den 3685 Finishern, die aus 30 Länder der ganzen Welt angereist waren. Am nächsten Tag ging es – nicht mit dem Rad – wieder gemeinsam Richtung Heimat. Unterwegs kam schließlich die Frage auf, wer denn am letzten August-Wochenende 2015 schon etwas vor habe" Vom RSV waren dabei: Christian Ebner, Tobias Gdanietz, Frank Herrmann, Gerd Hund, Joachim Klein, Martin Senn und Roger Stöhr.