Steinen. Konzertantes Archäologentum also, das im gut besuchten Gotteshaus zur Aufführung kam, und sich unterm Strich als musikalisches Barockfest einordnen ließe – sichtbar wurde die große Ambition seitens der Akteure.
Werke großer Meister hatte Dirigent Gerd-Uwe Klein dem knapp 20-köpfigen Ensemble zugedacht. Allen voran Bach als Konstante im Repertoire, gefolgt von Telemann und dem ebenso bis heute verehrten Franzosen Rameau. Den drei Notenschöpfern gemein ist die gleiche Lebenszeit, sprich die gleiche Schaffenszeit. Barockmusik, heute „Alte Musik“ genannt, war damals „in“ beim Publikum. Bach war zudem mit seiner Zeit in Weimar eine gute Phase beschert, er genoss die Gunst des Fürsten, konnte sich ausprobieren. Zum Dank schuf er die Brandenburgischen Konzerte, Nr. 2 und Nr. 4 kamen in der Petruskirche zu Gehör. Auf die historische, „tiefer gelegte“ Aufführungspraxis wies der Dirigent hin. Er hantierte nicht mit dem Stab, sondern saß wie in der Kammermusik üblich im Publikum. Diesem war eine Vorstellung geboten, die sich durch Virtuosität und Spielfreude auszeichnete, basierend wohl auf dem tiefen Verständnis ums besondere Tongut. Deutlich wurde das Bemühen um markante Phrasierung und rhythmische Stringenz, was auch akustisch zur Geltung kam.