Steinen Betreutes Wohnen sollte überholt werden

Markgräfler Tagblatt

Seniorengenossenschaft Steinen diskutiert Problembereiche

Steinen (hf). Ebenfalls Thema bei der Hauptversammlung der Seniorengenossenschaft Steinen (SGS) war das „Betreute Wohnen“. Es ist ein Begriff, der nicht eindeutig mit Inhalten gefüllt ist, führte die Vorsitzende Birgit Petersen-Mirr aus.

Festzuhalten sei, dass die Grundsäulen des Seniorenzentrums in der Tagespflege, der Kurzzeitpflege und der stationären Pflege bestehen. Diese werden von den Pflegeversicherungen finanziert. Ausgeschlossen ist heute, dass in einer Pflegeeinrichtung „quer finanziert“ wird, das heißt, das Geld, das in der Pflege erwirtschaftet wird, nicht in andere Bereiche fließen darf.

Nun finden sich SGS und Seniorenzentrum in einer unglücklichen Situation. Beide sind nicht Eigentümer der Wohnungen des Betreuten Wohnens, es gibt keine Verträge mit den Wohnungseigentümern, welche Leistungen zu erbringen sind, es gibt keinen Vertrag mit dem Zuschussempfänger (der Gemeinde Steinen) und keinen Auftrag, wie das Betreute Wohnen aussehen soll. Dennoch werden SGS und Seniorenzentrum von den Bewohnern als verantwortlich für das Betreute Wohnen erlebt.

In einer Teilungserklärung für die Wohnungseigentümer ist die Verpflichtung enthalten, dass „Betreute Wohnungen“ nur an über 60-Jährige vermietet werden dürfen. Gegen diese Verpflichtung wird mittlerweile von einigen Eigentümern verstoßen. Die Eigentümer lassen die Mieter einen Vertrag unterschreiben, der die Betreuung sichern soll. Die Leistungen für das Betreute Wohnen dürfen aber nicht aus den Mitteln der Pflegeversicherung bezahlt werden, die Mieter müssen dafür selbst aufkommen.

Auch die mit Nachdruck vorgebrachte Forderung nach einem Notruf-System in den Betreuten Wohnungen kann nicht vom Seniorenzentrum erbracht werden, sondern ist eine Leistung, die jeder Mieter für sich selbst regeln muss, erläuterte Birgit Petersen-Mirr.

„Nach heutigen Erkenntnissen ist das Betreute Wohnen im Mühlehof dringend überholungsbedürftig“, schloss sie ihre Ausführungen. Nach ihrer Ansicht wäre es das Beste, alle bestehenden Verträge für das Betreute Wohnen zu kündigen und das Angebot von Grund auf neu zu konzipieren, hielt Birgit Petersen-Mirr fest. „Wir sind an einer einvernehmlichen Lösung zusammen mit allen Beteiligten interessiert und wollen jetzt nicht durch schnelle Entscheide die Situation unnötig weiter komplizieren“, betonte sie.

In einem Punkt wurde ein Missverständnis aufgeklärt: Die Mieter des Betreuten Wohnens beklagten, dass vom Seniorenzentrum keine Bewohner-Versammlung mehr einberufen worden war. Petersen-Mirr erklärte daraufhin, dass dies eigentlich eine Sache der Bewohner selbst sei. Da hier die Erwartungen auseinander gingen, erklärte sich Petersen-Mirr bereit, zu einer Versammlung einzuladen, an der die Bewohner ihre eigene Vertretung regeln können

Der Problembereich „Kurzzeitpflege“ ist Thema auf der zweiten Steinener Seite.

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