^ Steinen: Das letzte Geheimnis ist gelüftet - Steinen - Verlagshaus Jaumann

Steinen Das letzte Geheimnis ist gelüftet

Markgräfler Tagblatt
Jürgen Kammerer neben derWandinschrift, deren Rätsel jetzt gelöst ist. Es handelt sich um die Hausnummer. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

SchneiderhofBesucher aus Freiburg entziffert die Wandinschrift am Altenteil - es ist die Hausnummer

Seit der Übernahme des Schneiderhofs im Jahr 1987 haben Vereinsmitglieder wie auch Experten darüber gerätselt, was die Inschrift an der Hauswand am Altenteil wohl bedeuten möge.

Von Heiner Fabry

Steinen-Endenburg. Jetzt hat ein Lehrer, der mit seiner Schülergruppe den Schneiderhof besuchte, das Rätsel gelöst. Bei der Schrift handelt es sich um die alte Hausnummer des Schneiderhofs in Kirchhausen: „Numero 7“.

Schon zu Beginn der Restaurierungsarbeiten am Schneiderhof gab die Wandinschrift den Experten Rätsel auf. Der untere Teil, die „No 7“, ist klar erkennbar. Das darüber liegende Ornamentband ebenfalls. Schwierigkeiten machte die obere Zeile. Da der Mittelteil mit dem Unterstrich als –g- gedeutet wurde, wussten alle Deuter mit dem Auftakt nichts anzufangen. War es ein geschwungenes „T“, ein „F“, und wie sollte dann die Schrift gedeutet werden. Die Schrift trotzte allen Deutungsversuchen.

Anfang dieses Monats war eine Schülergruppe des Berthold-Gymnasiums Freiburg mit ihrem Lehrer Philipp Rehage auf dem Schneiderhof zu Gast. Und bei seiner Führung erwähnte Jürgen Kammerer auch die ominöse Inschrift. Philipp Rehage, der alte Schriften als Hobby studiert, betrachtete die Schrift an der Wand und stieß den berühmten Ruf aus: „Ich hab`s gefunden“. Philipp Rehage zeichnete die leicht verwitterte Inschrift auf ein Blatt Papier. Was dem Hobby-Schriftkundler aufgefallen war, war dass der Rundstrich, der immer wegen des Unterstrichs als Teil eines „g“ gedeutet worden war, tatsächlich der Abstrich eines initialen „N“ ist und dass der Unterstrich zum darunterliegenden Ornamentband gehört. Dieses Missverständnis war möglich, weil in der alten Schrift, die wegen ihrer gebrochenen Schreibweise „Fraktur“ genannt wird, ein Buchstabe nicht in einem Zug („geschlossen“), sondern in mehreren Zügen, gebrochen, geschrieben wird.

„Jetzt haben wir auch dieses letzte Rätsel, das mich über Jahre beschäftigt hat, endlich gelöst“, erklärte Jürgen Kammerer: „Ein herzliches Dankeschön an Philipp Rehage.“

Umfrage

2adaf948-0d33-11ef-8d09-186c8841fdbe.jpg

Die Kommunal- und Europawahl werfen Ihre Schatten voraus. Werden Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch machen?

Ergebnis anzeigen
loading