Steinen Die Bürger sind

Markgräfler Tagblatt
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Gemeinderat billigt Flüchtlingsunterkunft in Ortsrandlage

Von Harald Pflüger

Einstimmig billigte der Steinener Gemeinderat am Donnerstagabend den Bau einer Flüchtlingsunterkunft auf einem kommunalen Grundstück westlich der Firma H2O.

Steinen. Von einer großen Herausforderung sprach Bürgermeister Rainer König im Haus der Sicherheit, und dass die Zeit drängt angesichts des stetig wachsenden Stroms von Flüchtlingen. Händeringend sucht das Landratsamt nach Unterbringungsmöglichkeiten. Michael Laßmann vom Landratsamt Lörrach sprach von 118 Flüchtlingen, die dem Landkreis wöchentlich zugewiesen werden. Seine Prognose geht von einem Platzbedarf für 4500 Personen bis Ende 2016 aus.

Laut Gerhard Blattmann vom Landratsamt Lörrach sollen im kommenden Jahr 100 Flüchtlinge in einer 45 mal 25 Meter großen Leichtbauhalle (die bislang im Oberfeld in Schopfheim steht) mit angeschlossenen Containern untergebracht werden. Dazu müssen aber noch Wasser- und Abwasserleitungen und ein Stromanschluss verlegt werden. Geplant ist, dass die Bewohner der Leichtbauhalle sich ihr Essen selbst zubereiten. Blattmann schätzt, dass die Anlage - entsprechende Witterung zum Arbeiten vorausgesetzt - zum März 2016 belegt werden kann. Die Nutzung soll zunächst auf zwei Jahre mit der Option auf eine Verlängerung erfolgen. Der Auf- und Abbau der Flüchtlingsunterkunft erfolgt auf Kosten des Landratsamts. Das Landratsamt sorgt auch für den Sicherheitsdienst, der wie bei anderen Einrichtungen auch rund um die Uhr im Einsatz sein wird.

Von einer nicht einfachen Situation, die es zu bewältigen gilt, sprach Bürgermeister Rainer König, der die Gemeinde in der Pflicht sieht, den Landkreis bei der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu unterstützen. König nutzte die Gelegenheit, um allen Ehrenamtlichen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, sei es nun bei Sprachkursen oder der Kleiderkammer, für ihren uneigennützigen Einsatz zu danken.

Marc Sutterer (CDU) meinte, dass Steinen bewiesen habe, dass die Bürger zu helfen bereit sind und sprach von einer Herausforderung, die man nur gemeinsam schaffen könne. Stephan Mohr (Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf) erkundigte sich, ob auch die im Kommunalbesitz befindliche Halle beim Sägewerk als Unterkunft in Betracht gezogen wurde. Laut Bürgermeister König ist diese offene und ungeheizte Halle nicht geeignet und stünde auch so schnell nicht zur Verfügung, da sie vermietet ist.

Rudolf Steck kündigte für die SPD die Unterstützung der Flüchtlingsunterbringung an und meinte, dass das Landratsamt um seine Aufgabe nicht zu beneiden sei.

Auf Nachfrage von Willibald Kerscher (Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf) sagte Bürgermeister Rainer König, dass im Vorfeld Gespräche mit der Firma H2O als Grundstücksnachbar stattgefunden haben und man dort die Notwendigkeit sehe.

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