Auch in ihrer Familie blieb ihr die Anerkennung versagt. Von ihrem Vater ist der Ausspruch überliefert, „Malen ist auch nicht schwerer als Brombeeren pflücken“. In der Zeit der Depression entstand das Gemälde „die Steinfrau“, das der Förderverein „Meret Oppenheim – Steinfrau aus Steinen“ in seinem Namen zitiert. Es zeigt eine liegende Frauengestalt, deren menschlich lebendige Füße noch ins Wasser reichen, während der übrige Körper – mehr und mehr versteinert – auf dem Ufer liegt.
Erst 1954 kann sich Meret Oppenheim aus ihrer Depression befreien, und nun beginnt ihre intensivste Schaffensphase. Durch ihren Vater mit der Psychologie C.G. Jungs vertraut, und basierend auf ihren Traumtagebüchern, die sie seit dem 14. Lebensjahr führt, identifiziert sie ihre Depression als ein Fehlen des Animus (des männlichen Anteils an der menschlichen Seele), den sie sich nun in ihrer Kunst erkämpft.
„Die Freiheit muss man sich nehmen, sie wird einem nicht gegeben“, wird sie aus dieser Zeit zitiert. Ihre internationale Anerkennung als eigenständige Künstlerin findet sie 1967 nach einer großen Ausstellung in Stockholm. Eine außerordentliche Freude war es für Meret Oppenheim, dass ihr Vater zu dieser Zeit ein Kunstwerk von ihr kaufte und so ebenfalls seine Wertschätzung zum Ausdruck brachte. Es folgten weitere große Ausstellungen und internationale Ehrungen. Meret Oppenheim starb am 15. November 1985.