Steinen Ein bewegtes kommunalpolitisches Leben

Markgräfler Tagblatt
Ottmar Wetzel kann heute im Mühlehof seinen 85. Geburtstag feiern. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Alt-Gemeinderat Ottmar Wetzel feiert heute seinen 85. Geburtstag

Steinen (os). Streitbarer Kommunalpolitiker für Freie Wähler und CDU, Aktiver bei der Feuerwehr und als Bezirkschornsteinfegermeister ein Mann, der in viele Haushalte kam: Ottmar Wetzel kann im Seniorenzentrum Mühlehof heute seinen 85. Geburtstag begehen.

Der Jubilar kam in Oberkirch zur Welt und besuchte in den Kriegsjahren dort die Schule. Der Bruder fiel im Zweiten Weltkrieg, die Mutter starb, als ihr jüngstes Kind Ottmar gerade 14 Jahre alt war. Der Vater war Schornsteinfeger, wollte aber nicht, dass sein Jüngster den selben Beruf ergreift, so erinnert sich Ottmar Wetzel. Er tat es trotzdem und kam so als junger Geselle nach Utzenfeld. Im Schwarzwald lernte er Gertrud Frey aus Schlechtnau kennen, 1956 heirateten die beiden und 1968 kam die Familie Wetzel, zwischenzeitlich waren ein Sohn und eine Tochter dazu gekommen, nach Steinen.

In der Wiesentalgemeinde bekam Ottmar Wetzel die Funktion des Bezirksschornsteinfegermeisters übertragen, diesen Beruf übte er bis zum Ruhestand Ende der 90-er Jahre aus. Die Sicherheit der von ihm zu prüfenden Einrichtungen stand stets im Mittelpunkt seiner Bemühungen.

In der neuen Heimat fand Ottmar Wetzel schnell Anschluss, sowohl in der Feuerwehr, in der katholischen Kirchengemeinde in Höllstein als auch bei den politischen Parteien. Die Freien Wähler konnten Ottmar Wetzel zur Kandidatur für den Gemeinderat bewegen - er wurde auf Anhieb gewählt und gehörte dem Gremium, später als Mitglied der CDU-Fraktion, über 30 Jahre lang an.

Es war eine bewegte kommunalpolitische Zeit mit Themen wie dem Bau des Schulzentrums, der Wiesentalhalle, später dem Wiesentalstadion, aber auch Ausweisung von Gewerbeflächen. Und auch die Eingemeindungen gestaltete Ottmar Wetzel mit. Die Jumelage mit Cornimont war ebenso ein weiteres wichtiges Ereignis in seiner Zeit im Gemeinderat als auch die „Ortskernsanierung“. Auch am Aufbau des Seniorenzentrums Mühlehof war der für seine gradlinige, manchmal streitbare, aber im Umgang stets faire Kommunalpolitiker beteiligt.

Drei Bürgermeister, Johannes Pflüger, Herbert Stumböck und Rainer König, erlebte er hautnah mit. Auch hier prägte Streitbarkeit, aber auch gegenseitiger Respekt und Fairness den Umgang miteinander.

Einige Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand verließ Ottmar Wetzel altershalber den Gemeinderat. Zum Ruhestand hatte er seine Jugendleidenschaft Motorradfahren wiederbelebt, mit seiner damals erworbenen Maschine machte er so lange Touren, bis es die Gesundheit nicht mehr zuließ.

2009 zog das Ehepaar Wetzel ins Seniorenzentrum Mühlehof ins betreute Wohnen, vor zwei Jahren musste Ottmar Wetzel ins Pflegeheim. Dort feiert er heute mit der Familie, zu der zwischenzeitlich auch vier Enkel gehören, sowie den Mitbewohnern und dem Pflegeteam seinen 85. Geburtstag mit einem „Kaffeekränzchen“.

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