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Steinen „Eine Souffleuse brauchen wir nicht“

Markgräfler Tagblatt
Im Garten vor dem Schillighof fand das Konzert der „Knastbrüder“ statt.                                                                                                                                       Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

„Knastbrüder“: Gäste singen mit beim Konzert der Weißenbergers in Schillighof

Von Hans-Jürgen Hege

Sie haben es ganz einfach drauf, die beiden heimatverliebten Jungs aus dem Schopfheimer „Knast“:    Jeannot und Christian Weißenberger.

Steinen-Weitenau. Wo sie auftreten, gibt`s für die Fans alemannischer Lieder kein Halten mehr. Freche Lieder, deftige Witze und nicht zuletzt der schlagfertige Humor, mit denen das Sprachgenie Jeannot Weißenberger seinem Bruder Christian nach jedem gesungenen Lied die nötige Luft für den nächsten Beitrag verschafft, reißen die Zuschauer und -hörer ein ums andere Mal von den Hockern.

Wie die im überfüllten Garten vor der Kulisse des „Hirschen“ in Schillighof, wo sich ein paar hundert Gäste eingefunden hatten, um die Geschwister zu hören, die mit eigenen Liedern und Texten befreundeter Kollegen aus der Region einmal mehr ganz gewaltig die Bude rockten.

Es sind und waren die „ alten bekannten Lieder“, die in schwüler Abendluft im Verlauf von zweieinhalb kurzweiligen Stunden aus den Boxen tönten. Die meisten Gäste kannten die Texte auswendig. Sie sangen und summten mit. Und Jeannot Weißenberger freute sich drüber, wenn sich hie und da ein paar Lippen passend zum Inhalt bewegten. „Eine Souffleuse brauchen wir heute hier nicht“, schmunzelte er, sang von der „Plaudertasche“ und rügte einen Zuschauer, der bei diesem Lied auf einen Tischnachbarn zeigte: „Ich glaub, du hesch di in de Person g`irrt!“ Alle verstanden: auch die, die dabei waren und eigentlich nur Hochdeutsch verstanden und mit dem Spott der Barden leben mussten: „Hochdütsch, des kann e jede. Alemannisch könne nur mir!“ Und wie zur Bestätigung folgte ein weiterer Hinweis auf die Heimat der beiden: „Im Wiesental do schwätze mir s`reinschdi alemannisch, im Wiesetal do schwätze mir, wie d`Schnurre g`wachse isch.“

Ob „de Hai dehei isch“ in „Adelhuse“, blieb ebenso ungeklärt wie der schnippische Hinweis auf einen Bäcker, der in der Erkenntnis gipfelte: „Wenn de Weckli vo hütt willsch vo dem, chunsch am beschde morn!“

Freiwillig nach Hause wollte kaum jemand aus der Gästeschar, die in unglaublich heimeliger Atmosphäre einen unglaublich heiteren, mit viel Liebe zu Details gewürzten musikalischen Abend erlebte und die nächsten Auftritte des Duos aus dem Wiesental ganz sicher schon jetzt fest im Kalender notiert.

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