Steinen Ende einer Schuhgeschäft-Ära

Markgräfler Tagblatt
Für Christel Anhorn-Schultheiß endet eine Ära. Sie übergibt ihr Schuhgeschäft an ihre Nachfolgerin Brigitte Nägele. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Christel Anhorn-Schultheiß übergibt Familienbetrieb an Brigitte Nägele

Steinen (hp). Mit der Ausbildung in einem Schuhgeschäft hat Christel Anhorn-Schultheiß ihren Traumberuf gefunden. Einen anderen hätte sie sich schwer vorstellen können. In Steinen ist das Schuhhaus Schultheiß jedem Kind ein Begriff. Mit der Geschäftsübergabe an Brigitte Nägele geht in Steinen eine Ära zu Ende. 90 Jahre lang befand sich das Schuhgeschäft Schultheiß in Familienbesitz.

Die Firmengeschichte beginnt mit Ernst-Friedrich Schultheiß, der am 14. Juni 1924 den Grundstein für das heimische Unternehmen legte. Ernst-Friedrich Schultheiß arbeitete zunächst als Lagerist in der Schuhfabrik Bodenschütz in der Kanderner Straße, ehe er sich selbstständig machte. Mit einem Rucksack voller Schuhe zog er über Land, um sein Brot zu verdienen. Die guten Geschäfte ermutigten Ernst-Friedrich Schultheiß, sich mit einem Ladengeschäft in der Kanderner Straße 14 niederzulassen. Dennoch blieb er der Firma Bogenschütz verbunden. War er zur Arbeit, bediente seine Frau Mina Schultheiß im eigenen Laden.

Zum Generationswechsel kam es 1949. Da übernahmen die Töchter Marie Schultheiß und Anni Greiff, geborene Schultheiß, das Geschäft, das 1955 in die Lörracher Straße 1 verlegt wurde.

1980 übernahm Christel Anhorn-Schultheiß, die Enkelin des Firmengründers, das Schuhgeschäft in der dritten Generation und konnte den Schuhladen wesentlich erweitern.

Gelernt hat Christel Anhorn-Schultheiß ihr Geschäft von der Pike auf. Eine gründliche Ausbildung erfuhr sie während ihrer dreijährigen Lehrzeit im Schuhhaus Unmuth in Lörrach, beim Besuch der Fachschule in Pirmasens sowie bei einem Aufenthalt in einem Freiburger Schuhgeschäft.

Für Schuhe kann sich Christel Anhorn-Schultheiß auch nach so langer Zeit immer wieder aufs Neue begeistern. „Die Liebe zum Schuh“ ist auch der Slogan des Ladengeschäfts.

Für Christel Anhorn-Schultheiß stand und steht der Kunde im Mittelpunkt. Ist der zufrieden, ist sie es auch. Das gleiche gilt für ihre Mitarbeiterinnen, die sie seit Jahrzehnten unterstützen: Margot Mattecka gehört seit 34 Jahren, Maria Schmelz seit 27 Jahren und Margot Matt seit 19 Jahren zum Verkaufsteam. Sie waren Christel Anhorn-Schultheiß stets eine wichtige Stütze, ebenso wie Ehemann Gustel und Sohn Tobias. Ohne sie wäre das alles nicht gegangen. Ihr Mann, den sie bei Handwerkerarbeiten im Ladengeschäft kennen gelernt hat, ist für sie der Fels in der Brandung. Gemeinsam hat man im Zuge der Ortskernsanierung auch um das Ladengeschäft, das die Existenz der jungen Familie sicherte, gebangt.

Nach 50 Jahren in der Schuhbranche fällt es Christel Anhorn-Schulheiß, die sich im Laufe der Jahrzehnte mit Qualitätsschuhen und einer fundierten Beratung einen treuen Kundenstamm erarbeitet hat. nicht leicht, aufzuhören. Ganz aus der Welt ist Christel Anhorn-Schultheiß nach der Geschäftsübergabe an Brigitte Nägele aber nicht. Sie ist zweimal pro Woche halbtags in dem Schuhgeschäft anzutreffen und wird ihrer Nachfolgerin unter die Arme greifen, ebenso wie Maria Schmelz, die dreimal pro Woche halbtags im Verkauf hilft. Christel Anhorn-Schultheiß kann sich nach dem schrittweisen Rückzug über mehr Zeit für ihre Hobbys, Garten und Musik, freuen. Auf die Frage nach einem Tipp zur Schuhpflege, nennt Christel Anhorn-Schultheiß eine gute Imprägnierung des neuen Schuhs mit einem Qualtitätsspray.

u Wegen der bevorstehenden Geschäftsübergabe bleibt das Schuhhaus Schultheiß vom 1. bis zum 14. Januar geschlossen.

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