Steinen Engagement für die Mitmenschen

Markgräfler Tagblatt
Gertrud Neumann feiert heute ihren 95. Geburtstag. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilarin: Gertrud Neumann blickt auf ein bewegtes Leben zurück – heute wird sie 95

Steinen (os). Eine positive Lebenseinstellung und der Wunsch, anderen zu helfen, prägen das Leben von Gertrud Neumann. Diese Einstellung habe ihr auch durch schwierige Lebenszeiten geholfen, so die Jubilarin, die heute im Seniorenzentrum Mühlehof ihren 95. Geburtstag feiert.

Geboren wurde Gertrud Neumann am 10. April 1922 als eines von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie in Chemnitz. Dort wuchs sie auf, ging zur Schule und arbeitete danach als Köchin und Haushaltskraft. In den späten Kriegsjahren heiratete sie und bekam einen Sohn. Die Ehe wurde später geschieden, die Jubilarin lebte aber auch nach Kriegsende weiter in der damaligen DDR in ihrer Heimatstadt Chemnitz.

Im Sommer 1961 durfte sie eine Schwester, die „rübergemacht“ hatte und nach Baden-Baden gezogen war, besuchen. Als dann im August 1961 während ihres Aufenthalts in Baden-Baden die Berliner Mauer hochgezogen wurde, blieb die Chemnitzerin in Westdeutschland. Zuerst fand sie in Freiburg Arbeit als Köchin, bald darauf lernte sie über eine Kontaktannonce den in Steinen lebenden Mauer Arno Neumann kennen und lieben. 1963 wurde geheiratet und seither lebt Gertud Neumann in der Wiesentalgemeinde Steinen. In Höllstein erbauten die Neumanns mit viel Eigenleistung ein Wohnhaus. Gertrud Neumann arbeitete in der Höllsteiner Textilindustrie bis zur Pensionierung im Jahr 1985. Ein arbeitsreiches Leben sei es gewesen, erzählt die rüstige Jubilarin, die ihren zweiten Ehemann 1983 verlor. Trotz der vielen Arbeit mit und für die Familie, zu der der 1965 geborene Sohn Jürgen gehört, fand sie Zeit, sich in der Steinener Arbeiterwohlfahrt zu engagieren. Sie habe erlebt, dass die Mitmenschen Unterstützung brauchen und diese besonders von der AWO erhalten, sagt Gertrud Neumann.

Die positive Einstellung zum Leben und die Überzeugung, man bekomme alle Probleme mit entsprechendem Einsatz in den Griff, habe sie fit gehalten, sagt die Jubilarin, die bis vor fünf Jahren im Wohnhaus in Höllstein und unter einem Dach mit Sohn Jürgen, dessen Ehefrau und dem Enkel lebte. Die Einschränkungen des Alters machten dann aber einen Umzug in den Mühlehof nötig. Dort fühle sie sich wohl, nimmt regelmäßig an den verschiedenen Aktivitäten des Mühlehof-Teams für die Bewohner teil und freut sich sehr auf die ebenfalls regelmäßigen Besuche von Sohn, Schwiegertochter und Enkel. Über das Gemeindemitteilungsblatt, die Tageszeitung und das Fernsehen nimmt Gertrud Neumann nach wie vor am Geschehen in Steinen und weit darüber hinaus Anteil. Gemeinsam feiert die Familie heute im Mühlehof den Geburtstag von Gertrud Neumann.

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