Steinen-Höllstein. Im Alter von 94 Jahren ist Eugen Simen sen. am Dreikönigstag gestorben. Simen war der erste Landwirtschaftsmeister Baden-Württembergs. Die „Brautschau“ führte den am 31. August 1921 als Sohn eines Hafners und Landwirts aus Sulz am Neckar geborenen Eugen Simen nach Neuenweg zu Hermine Oßwald. Mit seinem Schwiegervater betrieb er zunächst in Neuenweg und danach in Schillighof eine Landwirtschaft, die bis dahin nach der Lehre Rudolf Steiners geführt wurde, aber wenig Ertrag brachte. Simen führte neue Methoden ein und machte sich 1954 beim Regierungspräsidium für eine Meisterprüfung stark. 1956 durfte er mit sehr guten Ergebnissen den ersten Landwirtschaftsmeisterbrief Baden-Württembergs in Empfang nehmen. 36 Lehrlinge hatte Eugen Simen sen. ausgebildet. Stolz war er auf den goldenen Meisterbrief und die Staatsmedaille in Silber des Landes Baden-Württemberg. Eugen Simen sen. galt als Revolutionär der Landwirtschaft im Wiesental, kam er doch mit einem Viehwaggon voller rotbunter Kühe aus Schleswig-Holstein an. 1970 führte er den ersten Boxenlaufstall im Kreis Lörrach ein. 1975 übergab er den Hof an seinen Sohn Eugen Simen jun. 22 Jahre lang war er Vorsitzender des Vereins der landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen. Einige Zeit war er Vorsitzender des BLHV-Ortsvereins und der landwirtschaftlichen Genossenschaft. Seine Wahl zum Gemeinderat, zum zweiten Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins, die Gründung des Landfrauenvereins Weitenau, der Gymnastikgruppe und der Landjugendgruppe Wieslet sprechen für sein Engagement. Außerdem war Eugen Simen sen. Mitglied des Gesangvereins „Harmonie“ Weitenau, Musikvereins Wieslet und der Naturfreunde Schopfheim. Darüber hinaus wirkte Eugen Simen sen. 20 Jahre als Lehrer an den landwirtschaftlichen Berufsschulen in Schopfheim und Waldshut. Fürs Amtsgericht Schopfheim und Lörrach und am Sozialgericht in Freiburg gab er Gutachten zu landwirtschaftlichen Angelegenheiten ab. Als Rentner war er 16 Jahre lang Hallenwart der Wiesentalhalle. Ab 1953 gab Eugen Simen sen. mit großer Leidenschaft Tanzkurse. Und auch bei den Aktionstagen auf dem Schneiderhof traf man ihn an, dort zeigte er die Kunst des Besenbindens. Aus der Ehe mit seiner Ehefrau Hermine gingen zwei Söhne hervor. Vier Enkel schenkten sie ihm, und mittlerweile gehören auch Urenkel zum großen Familienkreis. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Donnerstag, 21. Januar, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Weitenau statt.