Zwar war das teuerste Bild aller Zeiten nicht darunter, aber es gab doch ein paar Spitzengebote. Highlight war Jürgen Brodwolfs Oppenheim-Porträt mit Farbtube („Das Antlitz der Meret Oppenheim“) aus seiner in der Galerie Stahlberger in Weil am Rhein gezeigten Serie „Malen mit der Tube“, dessen Aufrufpreis von 1200 Euro sich fast verdoppelte. Es war das teuerste Bild der Versteigerung.
Aber auch die Aquarelle und aquarellierten Zeichnungen, die zu einer illustrierten Korrespondenz des Dichters Hermann Hesse (um 1946) gehören, waren heiß begehrt und gingen für ein Vielfaches des Ausgangspreises weg. Um dieses Hesse-Los, das von der Familie eingegeben wurde, gab es ein richtiges Bietergefecht; sogar ein Telefonbieter klinkte sich via Handy ein. Der berühmte „Steppenwolf“-Autor Hesse hatte durch seine Frau Ruth Wenger, die eine Tante von Meret Oppenheim war, Beziehungen zur legendären, aus Steinen stammenden Surrealistin, die hier bis zum 18. Lebensjahr ihre Kindheit und Jugend verbrachte.
Riesig freute sich Ingrid Jennert, die Vorsitzende des Fördervereins „Meret Oppenheim – Steinfrau aus Steinen“, dass die Nichte der Künstlerin, Lisa Wenger, aus dem Tessin angereist war und noch den Cousin Martin Bühler aus Basel mitgebracht hatte. Mut gemacht hat überhaupt erst 2012 eine großzügige Spende der Sparkasse, so dass nun der Zonta Club Oberrhein mit seiner Vorsitzenden Birgit Rupp (die selber Galeristin ist) das Projekt unterstützen wollte.