Steinen Heitere Stimmung in Hofen

Markgräfler Tagblatt
Junge „Hochzeitsgesellschaft“ auf Tour und schöner Brauch in Schlächtenhaus-Hofen: Lene Pfefferle (vorne, Mitte) zog als Ufert-Brütli und mit Ufert-Bräutigam Mats Steinebrunner an Christi Himmelfahrt durchs Dorf. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Christi Himmelfahrt: Brauch des „Ufert-Brütlis“ wird aufrecht erhalten

Das Wetter meinte es gut mit den rund drei Dutzend Kindern, Eltern und Großeltern aus Schlächtenhaus-Hofen, die am Himmelfahrtstag den Brauch des „Ufert-Brütlis“ aufrecht erhielten. Und bei blauem Himmel, Sonnenschein und angenehmen Temperaturen war die Aufnahme durch die Dorfbevölkerung in Hofen ausgesprochen herzlich.

Steinen- Schlächtenhaus (os). Getroffen hatte sich die „Hochzeitsgesellschaft“ bei der Hofener Kirche und von dort ging es, so erzählten die organisierenden Eltern, im zweijährigen Turnus durch Hofen. Nächstes Jahr wird man drunten im Tal, also in Schlächtenhaus, den Ufert-Umzug durchziehen. Dieses Jahr war dort nur der Ausklang, das gemütliche Beisammensein beim Rathaussaal und dem Backhaus.

Beim Zug durch Hofen erklangen traditionelle Ufert-Lieder. „D’Zit isch do“ etwa, das Frühlingslied mit Zeilen wie „Chumm un lueg, schumm un lueg. S’Vögeli hät scho d’Äugli uff. Chumm un lueg, S’Veili isch scho do. S’luegt so verschdunt dri. Ringsum isch Sunneschii. S’isch Maidag, s’isch Maidag. Chumm un Lueg, loos wies Bächli ruusche duet. S’Trurigsii isch vorbii“. Aber auch eher Martialisches war zu hören, etwa „Chömmet use ihr Fraue, go des Ufert-Brütli z’bschaue. Un bschauet ihr des Brütli nit, so lebet ihr am Pfingsttag nit. Chömmet use ihr Herre, go des Ufert-Brütli bschere. Un bscheret ihr des Brütli nit, so lebet ihr am Pfingsttag nit“. Diese etwas drohenden Worte vernahmen die Hofener auch, aber mehrheitlich gab es vom vielstimmigen Kinder-Eltern-Chor weitere Frühlingslieder zu hören.

Die „Hochzeitsgesellschaft“ erhielt allerlei Nahrhaftes, überwiegend frische Eier und Butter, also „Eier un Angge“, aber auch Süßigkeiten und Geld. Rund 120 Stück Eier und einige Kilo Butter kamen zusammen und wurden anschließend bei einem Ufert-Fest mit den anderen Kindern und ihren Eltern vor dem Backhaus beim Rathaussaal in gebratener Form verzehrt.

Die freudige Aufnahme der Kinder durch die Dorfbevölkerung war für die Eltern dann einmal mehr Beleg dafür, dass die besondere Form der Traditionspflege gut ankommt in ihrem Dorf. Als „Brautleute“ fungierten die Kinder Lene Pfefferle und Mats Steinebrunner. Deren Eltern, einige andere Kindergarten-Mütter und -Väter waren gerne für die Organisation dieses besonderen Vatertags-Spaziergangs verantwortlich und freuten sich über die heitere, fröhliche Stimmung.

Der Erlös aus dem Verkauf der gespendeten Naturalien und die Geldspenden werden dem Kindergarten „Zwergehülsi“ zur Verfügung gestellt.

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