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Steinen Kosten für Chemikalien enorm gestiegen

Christoph Schennen
Die Verbandsklärwerk ist eine dreistufige Anlage und reinigt das Wasser für sieben Städte und Gemeinden. Foto: Christoph Schennen

Klärwerksleiter Jörn Klettke bilanziert das Betriebsjahr 2023. Die Zulaufmenge erhöht sich, zugleich erreicht die Faulgasproduktion Rekordwerte.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Zulaufmengen des Abwassers um 13,6 Prozent erhöht. Dies gab Jörn Klettke, Betriebsleiter des Verbandsklärwerks in der Sitzung des Abwasserverbands Mittleres Wiesental bekannt.

Die Zulaufwasser, also das Fremd- und Niederschlagswasser, und die Schmutzwassermenge betrugen gut 6, 2 Millionen Kubikmeter (m³) beziehungsweise 3,9 Millionen m³. „Dass der regenreichste Monat der Dezember war, gab es noch nie“, sagte Klettke. In diesem Monat fielen rund 1 Millionen m³ Niederschlag, der regenärmste Monat war der Februar mit 296 750 m³.

Die Abbauleistungen von Stickstoff, also Ammonium, Nitrat, Nitrit und CSB, seien mit den Vorjahren vergleichbar, die Abbauleistung beim Phosphor ist leicht zurückgegangen.

Strompreis steigt drastisch

Der Gesamtstrombedarf wurde um 7,2 Prozent auf rund 1,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a), der Fremdbezug von Strom um 16,7 Prozent auf 725 596 kWh/a reduziert. Die zugekaufte Strommenge sank. Da der zugekaufte Strom um 56,2 Prozent teurer wurde, haben sich die Stromkosten trotz der staatlichen Strompreisbremse auf über 225 000 Euro erhöht.

Faulgasproduktion

Die Faulgasproduktion erreichte 2023 mit 634 501 kWh einen neuen Rekordwert. Produziert werde Faulgas in gleich zwei Behältern, da die Anlage eine „zweistufige anaerobe Faulschlammkonditionierung betreibt“, erläuterte Klettke.

Verwertung

Das produzierte Faulgas wird laut Klettke vollständig über die Blockheizkraftwerke verwertet. Daher muss nur noch Erdgas für die Gebäudebeheizung und für die Heizung des Faulturms 1 gekauft werden. 2023 mussten 425 370 kWh Erdgas zugekauft werden, zehn Jahre zuvor waren es noch 3, 4 Millionen kWh.

Erneuerungen geplant

Fast verdreifacht habe sich der Einsatz von Flockungsmitteln, das liege vor allem daran, dass auf ein Flüssigprodukt umgestellt wurde, so Klettke. Er teilte mit, dass die Energie-Effizienz-Analyse in etwa drei Wochen abgeschlossen sei.

Eine PV-Anlage soll auf der Gasreinigung installiert werden, die Online-Phosphatmessung im Auslauf erneuert werden ebenso wie die Steuerung beim Unterverteiler drei.

Jahresabschluss 2023

Verbandsrechner Arno Asal stellte den Jahresabschluss 2023 vor. Das Bilanzvolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 634 000 Euro vermindert, was an der planmäßigen Tilgung (386 780 Euro) und einer Sondertilgung (560 000 Euro) liegt. Die tatsächlichen Aufwendungen lagen unter den angenommenen Aufwendungen. Die Verbesserung gegenüber den Ansätzen betrug 626 587 Euro. Davon würden die Kommunen profitieren, denn einen Teil der Verbandsumlage erhalten sie zurückerstattet.

Höhere Kosten

Ein höherer Aufwand entstand beim Bezug von Chemikalien. „Die Kosten sind um 30 Prozent gestiegen“, sagte Klettke. Er nannte ein Beispiel: „Während ein Tankzug mit Eisen (aus Leverkusen) vor dem Ukraine-Krieg 2300 Euro kostete, muss man nun 3200 Euro bezahlen.“ Höhere Kosten bei der Klärschlammbeseitigung resultierten aus höheren Mautgebühren und höheren Spritkosten. Die Verbandsversammlung stimmte den Berichten zu.

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