Steinen-Weitenau (jab). Wo „Schöfli“ und Lama sich gut’ Nacht sagen - auf dem Lama & Sheeptrekking-Hof im Weitenauer Weiler Fahrnbuck nämlich - da findet mit der Stallweihnacht seit etlichen Jahren allweihnachtlich ein Adventsevent der besonderen Art statt. Dass sich der Ausflug zu den beiden Stallmeistern Nathalie Hinnenberger und Uwe Braun trotz der Fahrerei durchaus lohnt, hat sich längst schon herumgesprochen, und so drängten sich auch an diesem Wochenende an beiden Veranstaltungstagen jeweils gut hundert große und vor allem kleine Besucher am Ort des Geschehens - dort, wo eigentlich die Lamas zu Hause sind, wo sie normaler Weise ihr Fressen finden, und wo sie zu späterer Stalladvents-Stunde auch tatsächlich herumstolzieren, ohne sich von ihren Gästen groß stören zu lassen. Die Gäste saßen dick eingekuschelt und eng an eng auf den Strohballen-Sitzbänken und im Futtertrog, der Duft des Heus stieg in die Nase und die (LED-)Kerzen tauchten den Stall in flackerndes Licht - ideale Ausgangsposition für das stimmungsvolle Adventsprogramm aus Musik und Geschichten, Umtrunk und tierischer Gesellschaft. Als versierte Geschichtenerzählerin unterhielt Birgit Bayerlein ihre Zuhörer mit kleinen Geschichten und Gedichten rund ums Thema Weihnachten, so lebendig wie bildreich, so amüsant wie schön. Vom kleinen Tannenbaum war da zum Beispiel die Rede, der unbedingt einmal ein Weihnachtsbaum sein wollte, oder vom Weihnachtsplätzchenvorrat, der an Heiligabend kein Vorrat mehr war. Zwischen den Geschichten war Zeit für Musik, und während es mit bekannten Weihnachtsliedern wie „In der Weihnachtsbäckerei“ und „O Tannenbaum“ eine Menge Stoff zum herzhaften Mitsingen für alle gab, schufen die Solobeiträge von Flöten- und Harfenklängen eine ganz besondere Atmosphäre. Zur Pause gab’s im Hof ein ordentliches Gedränge: Zusätzlich zu den menschlichen Gästen tummelten sich nun die tierischen Gastgeber - sieben Lamas und 30 Schäfchen - in ihrem Revier, und, nach einer kurzen Beschnupperphase beiderseits, gab es jede Menge Kuscheleinheiten und die Gelegenheit für das ein oder andere Familienfoto der besonderen Art. Jenseits des Gatters sorgten Glühwein, Punsch und ein loderndes Feuer für ein wenig Wärme in den klammen Fingern. Zurück im Stall, bestätigte sich denn auch ein Gerücht, das zuvor bereits die Runde gemacht hatte: Technisch offenbar gut aufgestellt, hatte der Weihnachtsmann per E-Mail kurzfristig angekündigt, dass er wohl noch vorbeikommen werde, wenn’s ihm reiche - und das tat es: Im roten Samtkostüm, mit wunderbar flauschigem Bart und Nickelbrille kraxelte er als behäbiger Geselle die Leiter von der Tenne herunter, um den Kindern und vor allem ihren Eltern mit Blick auf die Erderwärmung - in ein nettes Geschichtchen verpackt - ein wenig den ökologischen Zeigefinger zu zeigen, und dann doch noch sein schokoladiges Abbild unters Kindervolk zu bringen.