Nur wenige Stunden Schlaf gefunden hatten die Steinen-Höllsteiner Narren nach der Teilnahme am Benefizkonzert von „Halli-Galli“ und dem Beizenbummel nach der Absage der Fasnachtsverbrennung aus Wettergründen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Steinen (os). Trotz allem waren die Narren wieder recht früh und auch recht fit auf den Beinen an Aschermittwoch und zogen Punkt 10 Uhr die Rathaustreppen hinauf ins Sitzungszimmer, wo, wie nach Ankündigung beim „schmutzige Dunschdig“ und den Erfahrungen der letzten Jahre nicht anders zu erwarten, nicht Bürgermeister Rainer König, sondern sein Stellvertreter Christof Gebhardt wartete. Der hieß die durchgängig in Trauermontur erschienene Narrenschar per Handschlag, willkommen und bat die Zunftleute Alexander Burger und Jürgen Schlecht zu sich. Für die Narren verkündete Burger: „De Aschermittwoch isch do, o-jemine, jetzt sage mer de Fasnacht scho wieder ade. Am schmutzige Dunschdig erscht zu uns cho, duet sii uns hüt scho wieder verloh. Drum darf me rueig e bitzeli hüüle, denn zeige darf au e Narr sieni Gfühle. Doch luege mer zruck uf die par Tage, Schön war si, des müss me sage. Ob Saalfasnacht, ob uff de Stroß, immer wars luschtig und famos. Ganz prima hän mir die Fasnacht überstande. Drum möchte ich mich als Oberzunftmeister bie alle bedanke. Bie de Maicechäfer, Häfnetgeischter und bie de Frösch, bie de Gmei, de Polizei un de Fürwehr wo löscht. Un sag euch alle, schön war die Ziit. Alles goht mol umme, doch des chratzt mii nit. Zieh ich schlussendlich mii Resimee, cha ich mit guetem Gwisse de Schlüssel zruck geh. So nimm de sDing mit nem Narri-Narro, am nägschte schmztuige Dunschdig stön mir wieder do“. Sprach’s und gab Christof Gebhardt den Schlüssel, den man vorige Woche Bürgermeister König bei dessen letzter närrischer Amtshandlung abgenommen hatte. Gebhardt nutzte seinen Auftritt dann zu einem Beweis seiner Reimtalente. „De Wettergott, dä leidige Strolch, der hät Euch in dere Kampagne verfolcht. Der soll sich am Samstig fürs Füür, aber zruck halte un verstecke hinter dere Tür. Was dann bald chonnt in den kommende Tage, git sicher für Euri näschti Kampagne zwei bis drei Steilvorlage“. Mit Blick auf den anwesenden Hauptamtsleiter und Bürgermeisterkandidaten Götz Beckenbauer meinte er: „De König verlosst im Rothuus de heilige Bode. Sogar ä Kaiser chönnt folge, im März wird’s verrote.“ Und weiter: „Simmer gschpannt un harre de Zitt. Denn fascht ä Lösig, die wämmer do nit. Ihr Narre truret, mir vo de Verwaltig au. Mir wänn wieder dra. Guet, dass es goht schnell wii d’Sau. Für Euer Engagement bii de Fasnacht e herzliche Dank. Ob mit Plakette oder ohni - jetzt chömme d’Maske wieder in Schrank“. Dann labten sich die Narren sowie Christof Gebhardt, Götz Beckenbauer und Burgi-Sekretärin Anita Grether an Salzig-Saurem, ehe sich die „Trauergäste“ mit leicht heiser gehauchtem „Narri-Narro“ und Trommelwirbel in den Geschäfts- und Beizenbummel nebst Heringessen in der „Sonne“ verabschiedeten.