Steinen Neues Wahrzeichen für Steinen

Markgräfler Tagblatt

Schloss: Offizielle Einweihung / Eigentümer Götz Rehn lobt Arbeit der Handwerker

Bürgermeister Gunther Braun sieht es als neues Wahrzeichen seiner Gemeinde, für neun Familien wird es ein komfortables neues Heim.

Steinen (hjh). Bauherr Götz Rehn war am Freitag im Hof des Schlosses einfach nur froh, mit Freunden, Handwerkern, Architekten, Vertretern der Gemeinde und dem Bauleiter Achim Hacken auf die gelungene Sanierung des Schlosses aus dem zwölften Jahrhundert mit etwas Prickelndem anstoßen zu können.

„Ein Fest für Handwerker“ musste die Inbetriebnahme des Gebäudes sein, das um die Mitte des 13. Jahrhunderts Eigentum der freien Herren von Rötteln gewesen sein soll und später „baufällig“ dem Kloster St. Blasien (aus „das Schloss zu Steinen“ von Ernst Friedrich Bühler) vermacht wurde.

Die Liste der Vorbesitzer ist lang. Sie endet (vorerst) mit dem Namen des „Alnatura“-Gründers Götz Rehn, der das Anwesen 2015 erwarb und mit Zustimmung der Denkmalbehörde vom Planungsbüro Artifex zu einem mehr als sehenswerten Kleinod inmitten Steinens aus-, um- und aufbauen ließ.

In seiner Eröffnungsrede sang Götz Rehn zunächst ein Loblied auf die Handwerker, die er bewundere, weil sie in der Lage seien, mit ihrer Hände Arbeit unter Einsatz des Kopfes und des Herzens Jahrhunderte überdauernde Werke zu schaffen. Eindrucksvoll hätten sie dies in den vergangenen Monaten am und im Schloss bewiesen. Es sei „höchstinteressant“ gewesen zu beobachten, was und wie in dem Schloss gewerkelt wurde.

Bürgermeister Gunther Braun freute sich wie schon beim Richtfest darüber, dass jemand gefunden wurde, der „das Schmuckstück wieder wachgeküsst“ habe. Mehr oder weniger sei das Schloss in Vergessenheit geraten. Nach Fertigstellung werde jedem bewusst, „welch herrliches Prunkstück wir hier in Steinen haben“, betonte Braun und verwies seine Zuhörer schmunzelnd auf „noch ein paar weitere schöne Highlights“ in Steinen, bei denen es sich lohnen könnte, sie einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Das Schloss ziere als mögliches künftiges Wahrzeichen der Gemeinde das Titelbild der neuen offiziellen Broschüre der Verwaltung als leuchtendes Beispiel, was man aus solchen Objekten machen kann, sagte der Bürgermeister.

Umrahmt von Beiträgen eines Geigen-Duos der Musikschule Mittleres Wiesental war es schließlich der Part des Planers und Bauleiters Achim Hacken, die „Seele“ des alten Gemäuers und die naturnahen Materialien, die zu seiner Sanierung verwendet wurden, ins rechte Licht zu rücken.

Hacken wies darauf hin, wie sehr sich die Bau- und Lebenskultur der Menschen im Lauf der Jahrhunderte verändert habe. Er erläuterte die Mängel, die es zum Teil sichtbar, zum Teil verborgen erschwert haben, ein machbares Sanierungskonzept zu entwickeln. So viel wie möglich sollte von der alten Substanz erhalten werden. Mit dem Landesdenkmalamt musste um jeden Balken gerungen werden. Unter Mitwirkung des Schlossgeistes habe man sich zusammengerauft und Lösungen des einen oder anderen Problems gefunden. Und „im Einklang mit allen Beteiligten, immerhin 180 Personen, dem eigenen Charakter, dem eigenen Geist, der eigenen Seele des Schlosses und unter Berücksichtigung des Zeitdrucks, der Vorschriften und des Kostendrucks, der allen zu schaffen macht, habe man sich doch zu einem Ergebnis durchgerungen, das sich mehr als sehen lassen könne. Das Schloss und der Auftrag, es zu sanieren, habe ihm geholfen, sein Denken lebendig zu machen, sagte der Planer, und sein tiefes Interesse an dem, was er tue, gestärkt und geholfen, Freude und Liebe an der Arbeit zu empfinden.

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