Steinen Ortsgeschichte wird lebendig

Markgräfler Tagblatt

Ansichten: Bilder- und Postkartenausstellung in der Gärtnerei Bickel in Höllstein

Eine Bilderreise in die Vergangenheit können Besucher ab Samstag, 1. Oktober, in der Gärtnerei Bickel in Höllstein unternehmen.

Steinen-Höllstein. Der Hobby-Historiker Gerhard Schaum stellt in den Räumen der Gärtnerei Bickel Bilder aus seinen Büchern „Höllstein aus vergangenen Jahren“ und „Höllstein in Bildern der Vergangenheit“ aus und lässt damit Ortsgeschichte wieder lebendig werden.

Die Bilder sind Kostbarkeiten und würden ohne das Engagement von Gerhard Schaum in Schubladen, auf dem Speicher oder gar auf dem Müll verschwinden. Vor sieben Jahren hat der Hüsinger damit begonnen, alte Fotos von Privatleuten aus Steinen zu sammeln und Fotobände herauszubringen. Mittlerweile ist Gerhard Schaum in Steinen und Umkreis bekannt, man schätzt seine Arbeit.

In der Gärtnerei Bickel werden sowohl Schwarz-Weiß-Bilder als auch Farbaufnahmen des größten Teilorts Steinens ausgestellt. Natürlich dürfen dabei die Merianhäuser in der Friedrichstraße, die 2008 durch ein Feuer stark beschädigt und 2009 abgerissen worden waren, nicht fehlen. Zu sehen ist auch der Lindenplatz, und passenderweise gibt es auch ein Foto aus dem Jahre 1950, als Familie Bickel begann, in der Höllsteiner Landstraße zu bauen.

Das Jahr herauszufinden, in dem die Aufnahmen entstanden sind, ist für Schaum eine der größten Herausforderungen: „Bei den wenigsten Bildern sind die Jahreszahlen vermerkt.“ Deshalb spricht er mit alteingesessenen Höllsteinern – deren Erzählungen und Erinnerungen sind eine seiner wichtigsten Quellen.

Gerhard Schaums Bilder nehmen den Betrachter mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Vieles, was darauf zu sehen ist, gibt es nicht mehr oder hat sich verändert. Astrid Bickel spricht vom „Aha-Effekt“ beim Betrachten der Bilder. Astrid Bickel haben die Bildbände von Gerhard Schaum imponiert, so dass für sie und ihren Mann Hans-Peter klar war: „Wir müssen eine Ausstellung machen.“ Seit Jahren finden im hellen Verkaufsraum der Höllsteiner Gärtnerei Ausstellungen statt. So stellten Preisträger des „Lothar-Späth-Förderpreises für Künstler mit geistiger Behinderung“ oder Mitglieder des Künstlerkreises Steinen aus.

Neben den Fotos gibt es auch einige Postkarten aus Höllstein zu sehen. Sie stammen aus dem Fundus von Klaus Vollmer (Steinen), Willi Eichin (Hausen), Roland Moos (Bad Säckingen) und Peter Walkenhorst (Lörrach) und sind wahre Raritäten. Die älteste Postkarte stammt aus dem Jahr 1899, die jüngste von 1965.

In der Ausstellung gibt es auch ein Wiedersehen mit bekannten Persönlichkeiten Höllsteins. Hat Schaum in seinen ersten Bildbänden noch bewusst darauf verzichtet, Personen zu zeigen, hat sich dies bei den jüngsten Bildbänden geändert. Die Leute mögen es, auf den Fotos nach bekannten Gesichtern zu suchen, Familienmitglieder zu erkennen oder die Ähnlichkeit mit den Nachfahren der Abgebildeten zu entdecken. „Ich kenne eine Frau, die einen meiner Bildbände nur gekauft hat, weil sie auf einem der Fotos abgebildet war“, schmunzelt Gerhard Schaum.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist von Samstag, 1. Oktober, bis Montag, 31. Oktober, in der Gärtnerei Bickel in der Landstraße 22 in Höllstein zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18.30 Uhr, Samstag 8 bis 16 Uhr, Sonntag 10 bis 12 Uhr.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading