Steinen Perfekt in Artikulation und Dynamik

Markgräfler Tagblatt
Der Nordwestschweizer Konzertchor Ludus Vocalis trat in der Petruskirche in Steinen auf. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: Konzertchor Ludus Vocalis tritt in der Petruskirche in Steinen auf

Von Georg Diehl

Der Konzertchor Ludus Vocalis trat auf Einladung des Vereins „Kunst und Kultur in Steinen“ am Sonntag in der Petruskriche in Steinen auf.

Steinen. Der Nordwestschweizer Konzertchor Ludus Vocalis, der 1985 gegründet wurde und seit 1988 von Henryk Polus geleitet wird, der vor zwei Jahren schon einmal in Steinen und zuvor in Zell-Atzenbach Konzerte in den Kirchen gegeben hat, konnte vom Verein „Kunst und Kultur“ in Steinen für ein Konzert besonderer Art in der Petruskiche gewonnen werden.

Ute Engler als Vorsitzende von „Kunst und Kultur“ freute sich, bei der Begrüßung den renommierten Chor zum zweiten Male in Steinen willkommen heißen zu dürfen. Dieses Mal erlebte das zahlreich erschienene Publikum die „Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomus“ des russischen Komponisten Sergej Rachmaninow, der 1873 in Russland geboren wurde und 1943 in Beverly Hills (Kalifornien) gestorben ist.

Das gut einstündige Werk, das der Komponist 1910 geschaffen hatte, wurde in der originalen russischen Sprache und a cappella, also ohne instrumentale Begleitung, gesungen. Der Heilige Johannes Chrysostomus war Kirchenlehrer und Erzbischof von Konstantinopel und lebte von 347 bis 407 nach Christus. Mit dieser Liturgie wurde die Standardform der Eucharistiefeiern im byzantinischen Ritus der griechisch- und russisch-orthodoxen Kirche außer der Predigt stets gesungen.

Die Gesänge der Liturgie, die nach dem alten Muster Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei gesungen wurden, erforderten von dem über 40 Stimmen zählenden gemischten Chor eine Chordisziplin, die Henryk Polus in Artikulation, Dynamik und Klanglichkeit perfekt erreicht hatte.

Ob es sich um die Anbetung oder das „Ehre sei dem Vater!“, um das Credo oder den Lobpreis am Ende handelte, der Chor sang textkonform, mal mit leiser Verinnerlichung, mal mit extrem lauten Fortissimo-Rufen. Dazu kam die ideale Akustik der Petruskirche, die das Gesungene in wünschenswerter Weise unterstützte. Beim Preis- und Danklied „Tjebe pojem“ glänzte Claudia Marugg mit ihrer klangschönen Sopranstimme. Doch ein ganz besonderes Lob gebührt dem aus Armenien stammenden Tenor Vahan Markarian, der die Zwischengesänge des Diakons mit seiner leuchtenden Stimme sang. Der Beifall am Schluss galt allen Mitwirkenden, nicht zuletzt dem musikalischen Leiter Henryk Polus.

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