Steinen Segensreiches Wirken soll weitergehen

Markgräfler Tagblatt

Raumsorge: Verein „Helfende Hände Rumänien“ sucht neuen Lagerraum / Annahmestopp für Sachspenden

Von Harald Pflüger

Steinen. Das segensreiche Wirken des Vereins „Helfende Hände Rumänien“ haben viele Menschen der semipräsidentiellen Republik im Grenzraum zwischen Mittel- und Südosteuropa erleben dürfen. Nun braucht der Hilfsverein selbst Hilfe: Ende Oktober muss die Lagerhalle auf dem Werkhofareal geräumt werden, und eine neue Lagerstätte ist noch nicht in Sicht.

Familien in unzumutbaren Behausungen, Kranken und Kindern unter die Arme zu greifen, ist für den Verein „Helfende Hände Rumänien“ eine Hauptaufgabe in diesem Jahr geworden. Dank der Spendenbereitschaft der Menschen aus der Region und weit darüber hinaus, ist diese Hilfe aber erst möglich. Diese Woche macht sich erneut ein Hilfstransport auf den Weg in den Karpatenstaat.

Die 200 Quadratmeter Lagerfläche sind gefüllt mit Sachspenden: Schuhe, Kleidung, Spielsachen, Betten und Matratzen. Daneben finden sich Lebensmittelspenden: Mehl, Zucker, Reis, Öl, Bohnen, Erbsen, Kaffee und Konserven.

Seit der Hilfsverein die Transportkosten in Höhe von 1700 Euro selbst bezahlen muss, weil von der Baden-Württemberg-Stiftung die Zuschüsse für die Hilfstransporte nach Rumänien gestrichen wurden, ist er noch mehr als bisher auf Einnahmen wie etwa beim Kuchenverkauf am vergangenen Samstag und auf Geldspenden angewiesen.

Aber auch Hilfe bei der Suche nach neuen Lagerräumen, weil die Halle auf dem Werkhofareal geräumt werden muss, kann der Hilfsverein jetzt gut gebrauchen. Deshalb können nach dem 23. Oktober auch keine Sachspenden mehr angenommen werden, so lange nicht, bis eine neue Halle gefunden ist. „Diese Halle muss nicht in Steinen stehen“, sagt Helene Kast, die zweite Vorsitzende von „Helfende Hände Rumänien“, „das kann auch in der Umgebung sein“. Wer dem Verein einen etwa einhundert Quadratmeter großen, trockenen, abschließbaren und beleuchtbaren Raum zur Verfügung stellen kann, kann sich an Christine Diet-Holetzke, Tel. 07627/3377, wenden. Die Steinenerin gehört zu dem engagierten Team um die Vorsitzenden Margot Göller-Gameti und Helene Kast.

Die Arbeit des Hilfsvereins wurde bereits vor zwei Jahren beim Bürgertreff der Gemeinde Steinen gewürdigt. Bürgermeister Rainer König hob damals das „bewundernswerte humanitäre Engagement“ hervor, mit dem die beiden Frauen und ihre Mitstreiter hilfsbedürftige Familien ebenso unterstützen wie öffentliche Einrichtungen.

„Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist so groß“, sagt Helene Kast, die vor 39 Jahren aus Rumänien nach Deutschland kam, mit Blick auf die volle Lagerhalle. Tonnenweise Hilfsgüter hat der gemeinnützige Verein seit seinem Bestehen auf die 1500 Kilometer lange Reise in den Westen Rumäniens geschickt - und so möglicherweise die eine oder andere Familie zum Bleiben bewogen.

Jede Spende wird protokolliert, um nachweisen zu können, dass die Hilfsgüter auch bei den richtigen Personen angekommen sind, sagt Helene Kast und verweist auf ein Netzwerk, das in Rumänien bei der Verteilung der Spenden hilft. Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche Fotodokumentation. Und zu jedem dieser Fotos kann Helene Kast, die zweite Vorsitzende des Hilfsvereins, etwas erzählen: von der Familie mit drei Kindern, die in einer hierzulande unvorstellbaren Behausung lebt, von einer Familie, in der das Schicksal grausam zuschlug, und von einem Kindergarten, dessen junge Besucher strahlen angesichts der Spielsachen und Lernmaterialien, die in Deutschland gesammelt wurden.

Von einer unvorstellbaren Armut in dem europäischen Land spricht Helene Kast. Sie berichtet  von Menschen, die 70 Euro Rente im Monat haben und davon 60 Euro für Medikamente ausgeben müssen.

u Spenden: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden (IBAN: DE 60 68350048 000 1075217; BIC: SKLODE66).

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