Steinen Seinen Humor und seine Interessen bewahrt

Markgräfler Tagblatt
Jubilar Günter Kempa. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Günter Kempa feiert heute in Steinen seinen 90. Geburtstag

Steinen (os). Knapp sein halbes Leben hat Günter Kempa in Steinen verbracht, hier hat er das Seniorenzentrum Mühlehof mit gegründet und hier, im Mühlehof, feiert er heute seinen 90. Geburtstag.

Günter Kempa wurde am 3. Dezember 1926 in Gleiwitz in Oberschlesien geboren. Dort wuchs er auf, ging zur Schule und erlebte den Kriegsbeginn im September 1939. In den späten Kriegsjahren wurde Günter Kempa zuerst zum Arbeitsdienst, dann als Luftwaffenhelfer zur Wehrmacht einberufen. Im Bordelais geriet er in Kriegsgefangenschaft. Da er Französisch gelernt hatte, war er in den Nachkriegsjahren und immer noch als Kriegsgefangener beim französischen Autohersteller Peugeot in Sochaux tätig. Im Mai 1949 kam Günter Kempa zurück nach Deutschland, wo er beim Chemie-Konzern Geigy in Hilden bei Düsseldorf eine Färberausbildung absolvierte und sich später zum Textilingenieur weiterbildete.

In Hilden lernet der Textilmeister die junge Steuergehilfin Marita Römerscheit kennen und lieben; 1961 wurde geheiratet. In den Südwesten kam das Paar, nachdem Günter Kempa 1968 zum Geigy-Stammhaus nach Basel gewechselt war. Als passionierte Wanderer und Radfahrer, so erzählt der Jubilar, habe man das Steinenbachtal und auch Steinen lieben gelernt. So griff man zu, als 1973 im damaligen Neubaugebiet am Sonnenrain ein Haus zum Verkauf stand. Trotz seines hohen beruflichen Zeitaufwands fand er Zeit und Freude, sich in der Steinener Heimat ehrenamtlich zu engagieren. Über dieses Engagement im Elternbeirat des Steinener Schulzentrums kamen Kontakte zu Bürgermeister Johannes Pflüger zustande. Als dieser im Ruhestand die Initiative zur Gründung der Seniorengenossenschaft und damit auch zur Schaffung des Seniorenzentrums Mühlehof ergriff und Günter Kempa auf ein Mitwirken ansprach, stieg dieser, zwischenzeitlich Rentner, in die Seniorengenossenschaft ein.

2010 erwarben die Kempas im Mühlehof eine Wohnung. Bald darauf veränderte ein Schlaganfall das Leben des Jubilars. Er ist seither an den Rollstuhl gebunden und so zog man in den Mühlehof. Dort fühlen sich Günter Kempa und seine Ehefrau sehr wohl.

Der Jubilar liebt Theater, Opern und symphonische Konzerte, ihn interessiert Kunst und Kultur sowie Geschichte in all ihren Facetten und bis zu Günter Kempas Erkrankung hatte das Paar auf seinen Studienreisen große Teile Europas kennengelernt. Die Eindrücke, die Günter Kempa auf Hunderten Fotos festgehalten hat, sind Grundlage für Diavorträge, die er einst in größerem Stile und seit dem Schlaganfall vor allem für die Mitbewohner im Mühlehof hält. Im Mühlehof und in der Kaffeemühle trifft er sich außerdem allwöchentlich mit Freunden zur Skatrunde. Trotz der gesundheitlichen Einschränkungen hat sich Günter Kempa seinen Humor und sein Interesse am Zeitgeschehen bewahrt. Und so wird man heute auch in der Einrichtung, die man vor 25 Jahren mit auf den Weg gebracht hat, feiern. Mit den Nachbarn und natürlich auch mit den Söhnen und den Freunden aus dem Ort.

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