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Steinen Traktor-Oldtimer auf verzwicktem Parcours

Markgräfler Tagblatt

Dorffest: Schattenplätze wurden rar / Handwerkermarkt mit Vorführungen / Musikalisches Rahmenprogramm

„Des isch de reine Wahn!“, hieß es auf dem Festgelände rund um die Steinenberghalle, wo sich am Wochenende „Gott und die Welt“ traf zu einem Dorffest, bei dem nicht nur die Hähnchen auf dem Grill brutzelten.

Steinen-Schlächtenhaus (hjh). Die Hitze war, fanden einige, „schlicht und ergreifend brutal“, Schattenplätze gesucht, aber rar. Trotzdem war das Gedränge nach dem gelungenen Auftakt am Samstagabend (wir berichteten) riesig bei diesem Spektakel, bei dem sich einheimische Künstler, Händler und traditionsbewusste Handwerker einem interessierten Publikum vorstellen konnten und bei dem natürlich wieder Oldies auf dem Präsentierteller standen, welche die Herzen der Fans fast schon hörbar schneller schlagen ließen.

Werner Brendle, der seit 24 Jahren die Geschicke der Oldtimerfreunde leitet und mit seinem Team im kommenden Jahr das 25-jährige Bestehen seines Clubs zünftig zu feiern gedenkt, hatte am Nachmittag rund 130 Gefährte auf dem Acker hoch über der Steinenberghalle stehen, die von Kindern ebenso wie von Älteren bewundert wurde. „Mensch, isch des e Kiste“, meinte einer, der vor einem Traktor stand, dessen Radgröße er glatt um 20 Zentimeter unterbot. Gestaunt wurde über die großen und die kleinen Traktoren, die – wenn man an ihr Alter denkt – ganz sicher spannende Geschichten erzählen könnten, wenn sie könnten. Mindestens 30 Jahre alt mussten die Fahrzeuge sein, um als Oldtimer gelten zu dürfen. Mit durchschnittlich 50 bis 60 Jahren auf dem teils rostigen Buckel erfüllten alle diese Bedingung locker. Aber einige konnten dann doch nicht mithalten mit dem Oldie unter den Oldies, einem Fendt aus dem Jahr 1936, der vor 81 Jahren die Äcker durchpflügte.

Ein paar der Traktoren wagten sich in den Nachmittagsstunden des Sonntags auf einen Geschicklichkeitsparcours, bei dem ausnahmsweise mal nicht die Pferdestärken unter der Haube, dafür aber das Können derer gefordert war, die hoch oben im Sattel saßen und zeigen mussten, dass sie ihr Handwerk verstehen. Es ging um Pokale und natürlich um die Ehre, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und den Glückwunsch von Werner Brendle entgegenzunehmen, der sich die „Gemeinheiten“, mit denen der Parcours gespickt war, ausgedacht hatte.

Brendle hatte bei diesem Fest die Organisationsfäden in Händen. Natürlich war er mit der Resonanz des Dorffestes, das die Vereine zum 16. Mal veranstalteten, mehr als zufrieden. Schon am Vorabend war der Andrang enorm. Und das setzte sich am Sonntag fort, den Dorit Schmidt-Dreher mit einem Festgottesdienst einleitete und an dem der örtliche Musikverein unter der Leitung von Klaudia Kramer zu einem bemerkenswerten Frühschoppen aufspielte, zu dem die Mittagessen der Vereinsköche – Hähnchen, Schäufele, Grilladen, Käseteller sowie Suppenfleisch mit Meerrettichsoße – ganz besonders gut schmeckten.

Selbstredend waren zu diesem Zeitpunkt die Händler auf dem Bauernmarkt bereits aktiv. Die Besucher erlebten Vorführungen traditioneller Handwerkskunst, darunter die eines Steinmetzes und die von „Seilmacher Heinrich Stiefvater“, dem Ortsvorsteher und dem Schirmherrn der Veranstaltung. Auch dem Schützenverein rannten die Interessenten die Bude ein, um sich an neuester Technik beim elektronischen „Lichtschießen“ mit einem Gewehr ohne Munition zu versuchen. Und am Ende dieses spannenden Tages gab es die Dorffest-Premiere des neu formierten Handharmonikaorchesters Weitenau-Schlächtenhaus und Endenburg-Sallneck zu genießen, dessen Abendprogramm mit Lesungen von Edith Mandel aus dem Buch ihres verstorbenen Mannes Peter aufgelockert wurde.

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