Steinen Unterkunft mit allen Finessen

Markgräfler Tagblatt
Bürgermeister Gunther Braun (links) übergab den (gebackenen) Schlüssel zum Gerätehaus an Gesamtkommandant Walter Bachmann und einen Geschenkkorb zur Stärkung nach getaner Arbeit an Helmut Greßlin (rechts) und seinen Stellvertreter Horst Hunzinger. Foto: Hans Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Feuerwehrgerätehaus: Der Neubau wurde am Samstag eingeweiht / Ehrenamtliche Leistungen gewürdigt

Am Samstag wurde mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus ein „bewundernswerter Beitrag zur Sicherheit Steinens und Höllsteins“ eingeweiht, so Bürgermeister Gunther Braun.

Steinen-Höllstein (hjh). Ein Haus, das nicht nur nach Ansicht von Braun weit davon entfernt ist, nur ein Gerätehaus zu sein, sondern mit Fug und Recht als komplette Feuerwehrunterkunft mit allen Finessen, mit Kameradschaftsraum, Duschen, Küche und Besprechungsräumen und einer geräumigen Fahrzeughalle unter einem Dach gelten darf.

Bis es soweit war, musste „viel Überzeugungsarbeit“ geleistet werden. Vor allem Hildolf Schwald musste in der Vergangenheit „auf vielen Hochzeiten tanzen“, um 45 Prozent der Baukosten als Fördermittel zu bekommen und damit eine machbare Finanzierung des Projektes durchzusetzen. „Ohne Hildolf Schwald würde dieses Haus heute nicht hier stehen“, sagte Gesamtwehrkommandant Walter Bachmann und war sich da mit dem Abteilungskommandanten Helmut Greßlin völlig einig, obwohl der mit seinem Team unglaubliche 4273 ehrenamtliche Arbeitsstunden leistete und deshalb ebenfalls einen mehr als respektablen Beitrag zum guten Gelingen beigesteuert hatte. Greßlin habe zum Ende seiner Amtszeit hin eines seiner großen Ziele erreicht, betonte Walter Bachmann, der den Bau als einen „enorm wichtigen Meilenstein im lokalen Feuerwehrbedarfsplan“ bezeichnete.

Nachdem er die Sponsoren, Firmen, Architekten und Handwerker auch aus den Reihen der übrigen Abteilungen gebührend gelobt hatte, wandte sich der Gesamtkommandant an seine Höllsteiner Kameraden: „Was ihr hier geleistet habt, ist unbeschreibbar und unbezahlbar. Dafür ein herzliches Dankeschön von uns allen.“

Die Feuerwehrleute hätten Jahr für Jahr, Monat für Monat und oft sieben Tage in der Woche „geschafft, was eigentlich gar nicht zu schaffen ist“ und sowohl quantitativ als auch qualitativ hochwertigste Ergebnisse geliefert, schwärmte Bachmann und zog davor den Hut.

Helmut Greßlin ging detailliert auf die Leistungen seiner Kameraden ein. Im Rundumschlag lobte er nicht nur die eigenen, sondern auch betriebsfremde Helfer und Gönner auch aus den Reihen der Bevölkerung, die ihrer Wehr immer wieder mit einem Vesper oder Geldspenden unter die Arme griffen.

Der Abteilungskommandant hielt aber auch nicht hinter dem Berg mit etwas Kritik vor allem am Bauamt, mit dem die ehrenamtlichen Bauarbeiter Höllsteins zumindest kommunikativ nicht immer auf einer Ebene verkehrten. Gut unterstützt fühlte sich Greßlin dagegen von den Bürgermeistern König und Braun, von Walter Bachmann und natürlich und vor allem von Hildolf Schwald, dessen unermüdlicher Einsatz über all die Jahre hinweg von den Festgästen denn auch mit stehenden Ovationen honoriert wurde.

Es sei bewundernswert, so Gunther Braun, dass sich die Wehr nie entmutigen ließ, sondern konsequent und sehr harmonisch weiter arbeitete. In den vergangenen Monaten sei ihm der „tolle Zusammenhalt aller Feuerwehrleute“ in seiner Gemeinde ganz besonders positiv aufgefallen.

Dieses Merkmal war auch den Architekten Ingo Herzog und Sabine Braun aufgefallen. „Man spürt deutlich, wie viel Kraft und Mut in diesem Raum steckt“, sagte Herzog und beteuerte mit Hinweis darauf, dass er nun bereits vier Feuerwehrdomizile gebaut habe: „Die Dynamik, die hier drinsteckt, habe ich so noch nie erlebt.“ Und Sabine Braun ergänzte: „Irrsinnige Leistungen wurden erbracht, die unser allergrößten Respekt verdienen.“

Dem hatte Kreisbrandmeister Christoph Glaisner nichts mehr hinzuzufügen. „Weisheit und Weitsicht“ hätten die Arbeit an der Unterkunft geprägt. Das unglaubliche Engagement aller gewinne zusätzlich an Gewicht, weil in keiner Phase der Bauzeit die Einsatzbereitschaft gelitten habe. Das Ergebnis, das sich nun an diesem Wochenende der Bevölkerung präsentiere, sei ein klarer Beweis dafür, „was mit Zusammenhalt alles erreicht werden kann“. Er werde gerne die obersten Dienststellen darüber informieren, was mit dem Zuschuss des Landes von 175 000 Euro alles getan wurde, versprach der Kreisbrandmeister. Und da ein neues Feuerwehrhaus nur dann richtig seinen Zweck erfüllen könne, wenn die nötigen Gerätschaft darin untergebracht seien, gehe es völlig in Ordnung, wenn das neue Löschfahrzeug, für das bereits weitere 90 000 Euro Zuschuss bewilligt worden sind, darin Einzug halten kann.

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