Der 600-Kilometer-Trip des Damen-Zweitbundesligisten ESV Weil an den Nordostrand des Ruhrgebiets hat sich gelohnt. Und wie! Spielerinnen, Trainer und Offizielle waren baff, sprachen nach dem 6:3-Erfolg beim TuS Uentrop von einem unglaublichen Auftritt. „Das ist schon eine Sensation. In der vergangenen Saison haben wir gegen den selben Gegner noch 2:6 verloren, waren chancenlos“, konnte es Serge Spiess, der Sportliche Leiter, kaum fassen. Von Uli Nodler Uentrop. Dabei fing es für den ESV Weil alles andere als vielversprechend an. Lilli Eise meldete sich am Samstag krank. So sprang Dajana Kovac kurzerhand einspringen. Da Dajana arbeiten musste, fuhr der Teambus zunächst ohne das ESV-Eigengewächs ins Ruhrgebiet. Vater und Trainer Alen Kovac und seine Tochter düsten dann im Privatauto hinterher. „Ohne Lilli haben wir uns bei dieser starken Mannschaft nicht viel ausgerechnet. Aber dann war die Leistung der Mädchen einfach der Hammer“, jubelte Coach Kovac nach dem tollen Auftritt seiner Spielerinnen. Auch im zweiten Saison-Match spielte Ievgeniia Vasylieva, Weils Nummer eins, überragend. Aber gestern stand der Ukrainerin die Waliserin Charlotte Carey in nichts nach. Weils Nummer zwei beeindruckte auch in Uentrop als nimmermüde Kämpferin vor dem Herrn. Carey gewann ihre beiden Einzel. Zunächst setzte sie sich gegen Uentrops Spitzenspielerin Alexandra Scheld in vier Sätzen durch. So richtig beißen musste die blonde Waliserin dann in ihrem zweiten Einzel-Match gegen Elena Shapovalova. Wie schon im Heimspiel gegen Kiel verlor Carey die ersten beiden Sätze. „Da spielte sie zu passiv“, sagte Alen Kovac. Doch dann drehte Carey gewaltig auf, begeisterte mit tollem Angriffs-Tischtennis. Vor allem ihre Vorhand stellte nun Shapovalova vor letztlich unlösbare Probleme. In einer anderen Liga spielt derzeit Ievgeniia Vasylieva. Die 26-Jährige gab in ihren beiden Einzeln gegen Shapalova und Scheld keinen einzigen Satz ab. Diese vier Siege der beiden Weilerinnen auf den Positionen eins und zwei waren letztlich der Schlüssel zum Sieg. Zudem gewannen Vasylieva/Carey auch das Doppel. Der Einzel-Einstand von Anna Kirichenko konnte sich sehen lassen. Die Finnin gewann ebenfalls ein Einzel. Wenn es noch nicht zu einem Erfolg reichte, so präsentierte sich Dajana Kovac in Uentrop stark verbessert. Das Duell gegen Nadine Sillus verlor Weils Nummer vier erst in fünf Sätzen. Doppel: Scheld/Wirdemann - Kirichenko/Kovac 11:7, 7:11, 11:6, 9:11, 11:6; Sillus/Shapovalova - Vasylieva/Carey 11:4, 8:11, 8:11, 1:11, 1:3. Einzel: Scheld - Carey 7:11, 11:6, 8:11, 3:11; Shapovalova Vasylieva 8:11, 4:11, 6:11; Sillus - Kovac 9:11, 11:6, 11:13, 11:9, 11:5; Wirdemann - Kirichenko 9:11, 11:7, 11:5, 11:9; Scheld- Vasylieva 6:11 7:11, 7:11, 0:3; Shapovalova - Carey 11:4, 11:8, 7:11, 9:11, 7:11; Sillus - Kirichenko 9:11, 6:11, 5:11.