Von Mirko Bähr Weil am Rhein. Das Abenteuer beginnt! Am Samstagfrüh macht sich der Tross des ESV Weil auf Reise ins gut 630 Kilometer entfernte Kleve. Der erste Spieltag der 2. Bundesliga steht auf dem Programm. Der Aufsteiger betritt absolutes Neuland. „Das ist eine enorme Herausforderung“, weiß Coach Alen Kovac, der den Klassenerhalt als Saisonziel ausgibt. Zehn Punkte benötigt man wohl, um am Ende nicht in den sauren Absteigsapfel beißen zu müssen. Das zumindest ist die Rechnung von Kovac. Gut für die Weilerinnen ist, dass nur ein Team absteigen muss. Was die Leistungspunkte anbelangt rangiert Weil an vorletzter Position. Deutlich weiter vorn taucht der erste Gegner auf. Der Tischtennisverein Weiß-Rot-Weiß Kleve, gegen den es am Sonntag, 11 Uhr, geht, gehörte in den 70er und 80er Jahren mit seinem Damenteam zu den besten deutschen Mannschaften und gehört heuer zu den Spitzenteams der 2. Bundesliga. So schlägt unter anderem Jie Schöpp für die Rheinländerinnen auf. Schöpp bestritt 107 Länderspiele für Deutschland, wurde mit dem Team Europameisterin, holte EM-Bronze im Einzel und landete bei den Weltmeisterschaften 1997 auf Rang drei mit der DTTB-Auswahl. 1994 war sie Erste in der Europarangliste. „Die kann locker noch in der 1. Bundesliga spielen“, weiß Kovac. Die Frage, die sich natürlich stellt, ist, tritt Kleve mit der bestmöglichen Aufstellung gegen die Weilerinnen an" „Schöpp hat vergangene Runde kaum gespielt“, weiß Alen Kovac. Das lag auch daran, dass im vergangenen Jahr kein Verein den Aufstieg in Liga eins in Angriff nehmen wollte. Wird das in der neuen Runde wieder so sein" Klar ist. Kleve ist im ersten Match der klare Favorit. „Die sind deutlich besser. Es ist ein Spiel, in dem wir nichts zu verlieren haben. Das ist doch schön“, sagt Kovac. Ganz ohne Druck geht es für den ESV also an Platte. Das gilt auch für den einzigen Neuzugang im Weiler Team. Ievgeniia Vasylieva, die in der Europarangliste einen Platz vor Rahel Aschwanden steht, die den Verein verlassen hat. „Sie hatte in der vergangenen Saison vorne eine deutlich positive Bilanz“, freut sich Kovac auf die Verstärkung. Für Monika Führer an Position Zwei wird es schwierig. „Aber sie ist sehr erfahren und hat ein echtes Kämpferherz“, weiß Kovac. Laura Schärrer dahinter war die beste Akteurin hinten in der 3. Bundesliga. „Jetzt wird es natürlich schwerer, aber eine ausgeglichene Bilanz sollte doch drin sein“, meint der ESV-Trainer. Blieben noch die beiden Eigengewächse. Lilli Eise an vierter Position und Dajana Kovac an Nummer Fünf. „Lilli hatte eine lange Verletzungspause, wichtig ist, dass sie gut rein findet und wie sich die Belastung auf sie auswirkt. Die Leistungen im Training sind gut, aber ein Spiel ist natürlich etwas anderes“, so Kovac. Tochter Dajana sei wie Lilli jung und könne sich noch weiterentwickeln. „Sie hat Fortschritte gemacht im Training“, meint Alen Kovac. Hellwach müssen die ESV-Spezialistinnen jedenfalls sein am ersten Spieltag. In Kleve wird am Sonntag um 11 Uhr der erste Ball geschlagen. Übernachtet wird in einem Hotel drei Kilometer entfernt von der Halle. Die beiden Mannschaften: ESV Weil 1. Ievgeniia Vasylieva 2. Monika Führer 3. Laura Schärrer 4. Lilli Eise 5. Dajana Kovac Weiß-Rot-Weiß Kleve 1. Aya Umemura, 2. Jie Schöpp 3. Yuko Imamura 4. Annie Yang 5. Jelena Muetstege 6. Judith Hanselka