Von Marco Steinbrenner Bratislava. Mit einer Medaille im Handgepäck wollte Tom Eise eigentlich am heutigen Montag um 11.10 Uhr mit der Lufthansa-Maschine LH 1235 von den in Bratislava stattgefundenen 58. Jugend-Europameisterschaften nach Hause fliegen. Doch aus diesem Vorhaben des Tischtennis-Nachwuchstalentes aus Weil wurde nichts. Eise kam bei seiner ersten EM-Teilnahme gleich in allen vier Wettbewerben bis in das Viertelfinale, der Sprung auf das Siegerpodest wurde allerdings immer knapp verfehlt. „Der siebte Platz mit der Mannschaft ist sicherlich etwas enttäuschend, weil wir im Viertelfinale gegen Italien nur zwei Punkte von einer Medaille entfernt waren“, erinnert sich der Oberligaspieler des ESV Weil. „Insgesamt bin ich aber mit meinen Leistungen sehr zufrieden.“ Eine Energieleistung musste Tom Eise in der dritten Runde des Einzel-Wettbewerbs vollbringen, um Alexander Ramsden (England) in sieben Sätzen niederzukämpfen. Deutlich stärker zeigte sich der Top 12-Bundesranglistensieger im Achtelfinale gegen Dragos Florin Oprea aus Rumänien. „Im ersten Satz waren noch ein paar Startschwierigkeiten da. Anschließend lief es aber sehr gut und ich hatte zum Glück keine Konzentrationslöcher.“ Die Folge: Durch den 13:11, 11:5, 11:5 und 11:5-Sieg war der Sprung unter die besten acht Spieler Europas geschafft. Ein Sieg fehlte damit noch zum Gewinn einer Medaille, doch gegen Jules Rolland (Frankreich) war Eise bei der 1:4-Niederlage ohne Chance. „Ich bin locker in das Match gegangen und hatte nichts zu verlieren. Leider kam ich mit seinen Aufschlägen überhaupt nicht klar.“ Für positive Schlagzeilen sorgte Tom Eise auch im Doppel an der Seite von Kirill Fadeev (BV 09 Borussia Dortmund). Die Links-Rechts-Kombination gab auf dem Weg in das Viertelfinale nur zwei Sätze ab, musste sich dort aber Cristian Pletea/Rares Sipos (Rumänien) mit 14:12, 12:14, 9:11 und 4:11 geschlagen geben. „Die Luft war am Ende etwas raus“, merkte das Weiler Talent an. Auch Bundestrainerin Eva Jeler beobachtete, „dass Tom nach seinen beiden Einzeln zuvor nicht mehr so fokussiert war. Dies soll aber überhaupt nicht als Vorwurf verstanden werden, denn dieses Turnier dient auch dazu, Erfahrungen zu sammeln und aus Fehlern zu lernen.“ Sensationell bis in das Mixed-Viertelfinale spielte sich Tom Eise mit Anastasia Bondareva (TB Wilferdingen) vor. „Es hat super viel Spaß gemacht, mit ihr zu spielen“, strahlte der Top 12-Bundesranglistensieger und seine 13-jährige Doppelpartnerin verriet zugleich das Erfolgsrezept. „Tom beruhigt mich immer im Spiel. Umgekehrt muss ich das manchmal auch machen – aber doch eher weniger.“ Im Viertelfinale endete die Siegesserie gegen Maria Taylakova/Cristian Pletea (Russland/Rumänien). „Unsere Gegner waren schon sehr stark. Allerdings konnten wir nicht an die guten Leistungen aus den Runden zuvor anknüpfen“, sagte Eise.