Todtnau Auf den Pisten und Wegen bleiben

Markgräfler Tagblatt
Optimale Wintersportbedingungen finden sich derzeit im oberen Wiesental. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Derzeit ideale Wintersportbedingungen im oberen Wiesental / Keine Anfragen wegen Lawinengefahr 

Oberes Wiesental (pele). Autofahrer schleichen über glatte Straßen, Schneeschipper klagen über lädierte Rückenbereiche, aber der beständige Schneefall der letzten Tage hat natürlich auch ganz andere Seiten: Im oberen Wiesental freut man sich derzeit über ideale Wintersportbedingungen.

„Wir haben eine tolle, verschneite Winterlandschaft“, freut sich Rita Vollmer von der Tourist-Information in Wieden, die zur Schwarzwaldregion Belchen gehört. Die Wintersportbedingungen seien optimal, so liege etwa auf der Hohtann nach den ergiebigen Schneefällen der letzten Tage ein guter Meter Schnee.

Keine Rolle spielen laut Rita Vollmer bei den Touristen in der Schwarzwaldregion Belchen die dramatischen Ereignisse in den letzten Tagen im Zusammenhang mit den Lawinenabgängen am Feldberg beziehungsweise am Herzogenhorn. Am Freitag hatte es dort zwei Tote gegeben; es waren die ersten Lawinentoten im Schwarzwald seit 1980.

Grundsätzlich empfiehlt Vollmer allen Wintersportlern, auf den ausgewiesenen Pisten, Loipen und Wegen zu bleiben. In den Augen der erfahrenen Tourismusmanagerin wäre es ein Fehler, die Möglichkeit von Lawinenabgängen zu unterschätzen. Gerade am Nordhang des Belchens könne dies unter bestimmten Witterungsbedingungen durchaus passieren.

Axel Rauch, Abteilungsleiter Bergwelt Todtnau bei der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, berichtet ebenfalls, dass die Schneelage dieser Tage optimal ist. Die Schneegrenze liegt derzeit bei fünfhundert Metern - nach Rauchs Erfahrungen ist dies normal für diese Jahreszeit. In Todtnauberg liegt gut 60 Zentimeter Schnee, am Stübenwasen gar ein guter Meter. Kein Wunder, denn in den vergangenen zehn Tagen hat es in den Höhenlagen praktisch jeden Tag geschneit. Unter der Woche laufen derzeit fast alle Lifte, an den Wochenende wird dann endgültig alles angeworfen, was Skifahrer, Snowboarder und Rodler auf die Hänge transportieren kann. Loipen und Pisten in der Bergwelt Todtnau werden täglich präpariert, verspricht Rauch.

Besorgte Anfragen wegen der Lawinenunglücke in der vergangenen Woche gebe es nicht. „Unsere Urlauber sind oft Stammgäste und kennen ihre Wege“, so Rauch. Natürlich sei es immer empfehlenswert, auf den ausgeschilderten Wegen und Pisten zu bleiben.

Der Tourismusmanager hält es grundsätzlich für „zu hoch gegriffen, im Schwarzwald von Lawinengefahr zu reden“. Der durchschnittliche Hang im Schwarzwald sei bewaldet und nicht sonderlich steil, so dass dort keine Gefahr herrsche. Es gebe lediglich eine kleine Anzahl von Hängen, vor allem am Feldberg und am Herzogenhorn und insbesondere in den dortigen Nordlagen, die lawinengefährdet seien. Wenn es dort heftig schneie und starker Wind aufkomme, steige die Gefahr eines Lawinenabgangs, weil es zu einer Schichtung aufeinander folgender Schneedecken kommen könne.

Für diese besonderen Bereiche raten denn auch in den folgenden Tagen Experten dazu, steile Hänge zu meiden und unbedingt Notfallausrüstung mitzuführen, wenn man als Skitouren- oder Schneeschuhgeher in den gefährdeten Gebieten unterwegs ist.

Was es für den Schwarzwald nicht gibt, ist eine zentrale Auskunftsstelle, bei der man sich über die aktuelle Lawinengefährdung in den einzelnen Bereichen informieren kann. „Es wäre durchaus denkbar, so etwas ins Leben zu rufen“, meint Rita Vollmer. Axel Rauch empfiehlt, sich bei Bedarf über das Schweizer Jura, das über einen Lawinenwarnbericht verfügt und von der Topographie her mit dem Schwarzwald vergleichbar sei, über die aktuelle Lage zu informieren.

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