Als musikalischen Höhepunkt im zu Ende gehenden Jahr und gleichzeitig als Dankeschön an alle Freunde, Gönner und Passivmitglieder hatte der Musikverein Geschwend sein Jahreskonzert angekündigt. Die begeisterten Besucher erlebten am Samstagabend ein hoch motiviertes Orchester, das sie mit einem anspruchsvollen und breit gefächerten musikalischen Programm verwöhnte. Todtnau-Geschwend (ue). Die meisten Stücke waren neu einstudiert worden, wie Arnold Maier die Gäste bei der Begrüßung wissen ließ. Gleich zur Eröffnung servierten Dirigent Markus Böhler und sein Orchester den schwungvollen Trentschinscher Musikanten-Marsch „Textilaku“ des tschechischen Komponisten Karol Padivy. Damit wurde auch deutlich, wohin an diesem Abend die muntere musikalische Reise ging. Einen weiteren Beweis lieferte die melodische Ouvertüre „Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppe, deren ungarischer Einschlag für ein lebendiges Klangbild sorgte. Ebenso spielend schaffte es Markus Böhler mit seinen Musikern, mit der richtigen Auswahl seiner Stücke die Zuhörer zu begeistern. Ganz frisch ins Repertoire aufgenommen hatte die Kapelle das bewegende Werk des jungen Tiroler Komponisten Michael Geisler, „Terra di Montagne“, was übersetzt „Land der Berge“ bedeutet. Ein Stück, das nach den Worten von Arnold Maier im deutschsprachigen Raum noch nicht oft zur Aufführung gekommen ist. Untermalt mit imposanten, stimmungsvollen Bildern führte die beeindruckende musikalische Reise durch die faszinierenden Tiroler Berge. Verdiente Bewunderung bei den Zuhörern fand ebenfalls der rasant aufgeführte „Säbeltanz“ des russisch-armenischen Komponisten Aram Chatschaturjan. Ein packendes und temporeiches Stück, in dem sich das armenisch-kaukasische Temperament eindrucksvoll widerspiegelt und das von den Musikern hervorragend gemeistert wurde. Eine Besonderheit servierte die Kapelle mit dem 1928 erstmals aufgeführten Orchesterstück „Bolero“ von Maurice Ravel, das der französische Komponist ursprünglich der Tänzerin Ida Rubenstein gewidmet hatte. Weiter ging es mit „Signature“ aus der Feder des Belgiers Jan van der Roost. Aber auch auf die großen Erfolge der internationalen Bühnen dieser Welt musste nicht verzichtet werden. „Rocky on Broadway“ heißt die Filmmelodie, mit der Silvester Stallone seine ersten Leinwanderfolge feiern konnte. Gerne entführen ließen sich die begeisterten Konzertbesucher in die Zeit des Swings. Rhythmisch einwandfrei und sauber dargeboten wurde mit „The King of Swing“ ein glanzvolles Benny-Goodman-Medley. Staunenswert war immer wieder das Können der Solisten, etwa von Jungmusiker Daniel Hierholzer auf der Trompete. Nach „Latin Gold“, einem lebhaften Abstecher in die lebendige Musikwelt Südamerikas, verabschiedeten sich Markus Böhler und sein Orchester von ihrem Publikum mit dem Rocksong „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Selbstverständlich gab es noch zwei Zugaben.