Todtnau (jä). Beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Turnvereins Todtnau dankte Bürgermeister Andreas Wießner dem Vorsitzenden Gaetano Bertucci besonders für sein Engagement. Der Verein gebe der Gemeinde sehr viel, die Jugendarbeit sei hervorragend, und er sei seit Bestehen darauf bedacht, sich den Bedürfnissen von Mitgliedern und Bevölkerung anzupassen. Ob „Turnvater Jahn“, der 1811 die Turnbewegung begründete, wohl geahnt habe, was sich daraus entwickeln würde, fragte Wießner, der die Gäste mit auf eine kurzweilige Zeitreise nahm. Einen Scheck in Höhe von 750 Euro gab es vom Stadtoberhaupt noch dazu. Auch der Vizepräsident des Badischen Turner-Bundes, Thomas Stampfer, blickte in die Vergangenheit und berichtete, dass sowohl Turner als auch Sänger früher politisch aktiv waren und als „Revoluzzer“ galten. Es habe gar aus diesem Grund eine Turnsperre gegeben, Turnen war von 1849 bis 1860 verboten. Er bezeichnete „Turnvater Jahn“ als „Trendsetter“, denn daraufhin seien Turnlehranstalten gegründet und die Turnbewegung mit vielfältigen Sportarten in Gang gesetzt worden. „Kinderturnen ist die Kinderstube des Sports“, betonte Stampfer die Wichtigkeit der Jugendarbeit und überreichte einen Bildungsgutschein, der Übungsleitern den Besuch von Turnerlehrgängen ermöglicht. Vom Deutschen Turner-Bund überbrachte Stampfer Grüße und Glückwünsche und überreichte Bertucci die höchste Auszeichnung, das Friedrich-Ludwig-Jahn-Schild. Rudi Krämer, Präsidialmitglied für Finanzen im Badischen Sportbund Freiburg und Vertreter der Fachverbände, überbrachte Glückwünsche auch des Präsidenten Gundolf Fleischer und hielt einen flammenden Appell an die Politik für eine bessere finanzielle Unterstützung von Vereinen. Es würde immer schwieriger, Leute für Führungsaufgaben zu gewinnen. Er forderte eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. „Es kann nicht sein, dass Sport betteln muss.“ Mit Blick auf die Flüchtlinge sagte Krämer, dass die Sportvereine seit eh und je Integrationsarbeit leisteten. Die Herkunft der Sportler sei hier noch nie ein Thema gewesen, lobte er die Offenheit im Vereinswesen. Er überreichte dem Vorsitzenden „Die große Ehrengabe“ des Badischen Sportbundes, der Turnverein sei erst der dritte Verein, der diese bekommt. Sportlich sprang Dieter Meier auf die Bühne, der Vorsitzende des Markgräfler Hochrhein-Turngaus. Von den 111 Mitgliedsvereinen ist der Turnverein Todtnau der viertälteste. Weitere Grußworte und Geschenke gab es vom Vorsitzenden des Sportvereins Todtnau, Matthias Wissler, ebenso wie von Tobias Hauger vom TuS Schönau, Rolf Hecke vom TV Brombach und Georg Thoma vom Förderkreis Handball.