Todtnau „Die Welle war von Dauer“

Markgräfler Tagblatt
Auch die Todtnauer Unterstützer wurden geehrt: Bernhard Burget, Dieter Heger, Peter Hauth, Frieder Busse, Ursula Drändle-Heger, Benno Dörflinger, Rudolf Steiert, Monika Schneider, Oliver Bohn, Rainer Zahoransky, Denise Drändle und Günter Amann (von links). Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Nessler-Komitee: Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens

Todtnau (vw). Die Crème de la Crème des Friseurhandwerks und alle, die ein Stück Todtnauer Heimatgeschichte weitergeben, kamen am Mittwochabend im Gewölbekeller in Todtnau zusammen. Denn das Nessler-Komitee feierte dort sein 20-jähriges Bestehen.

Peter Hauth, Vorsitzender des Nessler-Komitees und Obermeister der Friseurinnung, begrüßte die zahlreichen Gäste im kühlen Gewölbekeller. Franz Wagner als Vertreter der Stadt hob in seiner Ansprache das soziale Engagement des Todtnauers Karl Ludwig Nessler hervor, der nach dem Ersten Weltkrieg als Wohltäter seiner Heimatstadt aufgetreten sei. „Es ist schön, dass Sie das Leben und Wirken von Karl Ludwig Nessler lebendig erhalten“, so Wagner. Ein Meilenstein in Nesslers Leben sei die Erfindung der Dauerwelle gewesen, so Wagner. Er dankte den Aktiven aus dem Kulturhaus-Verein.

Günter Amann war der erste Preisträger des Abends. Er berichtete von der Gründung des Komitees und seiner Geschichte. Dann ehrte er Monika Schneider, die ein Glücksfall für das Komitee und das ganze Friseurhandwerk sei. Die bisherige Vorsitzende des Kulturhaus-Vereins hatte die Nessler-Ausstellung ins Leben gerufen. Als Dank für ihr Engagement erhielt sie als Leihgabe ein historisches Porträt von Nessler für die Ausstellung. „Auf dieses Bild bin ich schon lange scharf, es war so unerreichbar“, sagte Schneider sichtlich gerührt. Zuerst wurden die Mitglieder des Komitees geehrt, darunter Gaby und Hannelore Drändle, dann die Vertreter der Partnerfirmen sowie internationale Gäste und verdiente Freunde.

Aber auch den Todtnauer Unterstützern des Komitees wurden an diesem Abend Ehrungen zuteil: Chronist Benno Dörflinger, Friedrich Busse, der jeden Mittwoch das Museum betreut, Museumshandwerker Rudolf Steiert, die neue Kulturhaus-Vorsitzende Ursula Drändle-Heger, Ideengeber und raffinierter Tüftler Dieter Heger, die an Wettbewerben international erfolgreiche Friseurin Denise Drändle, der technisch sehr begabte Bernhard Burget sowie Reinhard Zahoransky. Sie alle erhielten die Ehrenurkunde des Komitees für besondere Verdienste und die neue Broschüre „Erinnerungen – 20 Jahre Nessler Comitée“.

Zuerst aber berichtete Schneider von der Entstehung der Nessler-Ausstellung. Vor über zehn Jahren habe man die Idee gehabt. Viele Exponate kamen von Frisörmeister Werner Meier aus Schönau, den Durchbruch brachte die von Fridolin Hablitzel erzählte Lebensgeschichte von Nessler, die auf den Infotafeln im Museum geschrieben steht. Außerdem hat Benno Dörflinger über die Erfindung und das Leben Nesslers eine Broschüre geschrieben. Dann konnte ein alter Friseursalon ausgestellt werden. „Die Welle war von Dauer, die wir dann erlebt haben“, so Schneider, die Aufmerksamkeit stieg immer weiter. Die zunächst für nur wenige Wochen geplante Ausstellung wurde in eine Dauerausstellung umgewandelt. Durch die großzügige Spende von Heinz Zahoransky kann das Museum nun erweitert und neue Exponate ausgestellt werden. Ein großer Wunsch Monika Schneiders sei das Ur-Dauerwellengerät von Nessler. Schneider wies auch noch darauf hin, dass nicht die Dauerwelle, sondern die künstlichen Augenwimpern die größte Erfindung Nesslers gewesen sei, die ihn reich gemacht habe. Es war das erste von seinen zahlreichen angemeldeten Patenten.

Die Feierstunde wurde bestens musikalisch umrahmt von der Sängerin Katrin Braun, dem Schlagzeuger Thomas Braun und dem Gitarristen Daniel Lachmann. Auch kulinarisch wurden die Gäste bestens versorgt.

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