Todtnau „Es ist ein Geschenk für alle“

Markgräfler Tagblatt
Monika und Bernd Schneider übergaben die Fiale des Freiburger Münsters offiziell an die Stadt Todtnau. Bürgermeister Andreas Wießner (rechts) dankte den beiden. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Fiale des Freiburger Münsters auf dem Todtnauer Rathausplatz enthüllt / Mit Geschichte auseinandersetzen

Todtnau (vw). Zur feierlichen Enthüllung der Fiale des Freiburger Münsters auf dem Todtnauer Rathausplatz hatte der Verein Kulturhaus Todtnau am Freitagnachmittag eingeladen. Viele Interessierte folgten der Einladung, Neugierige wollten den Hintergrund dazu erfahren, andere wiederum freuten sich, dass nun ein weiteres Stück Todtnauer Geschichte der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Bernd Schneider hatte vor zwei Jahren dem Verein vorgeschlagen, die Fiale des Freiburger Münsters in Todtnau aufzustellen. Im April letzten Jahres erfolgte dann die endgültige Entscheidung des Vereins, die in der Freiburger Münsterbauhütte ausgesuchte Fiale zu kaufen.

Der Hintergrund: Schneider hatte in einem Vortrag des Wirtschaftshistorikers Dr. Herbues im April 2011 in Todtnau gehört: „Ohne Todtnauer Silber kein Freiburger Münster.“ Schließlich habe der Silberbergbau von Todtnau große finanzielle Unterstützung für den Münsterbau geleistet. So ist etwa auf der Inschrift des St. Annenfensters im Münster zu lesen, dass dieses Fenster von den Gewerken der St. Annengrub Todtnau im Jahr 1515 gestiftet wurde. So war nicht nur das 30-jährige Jubiläum des Kulturhausvereins, sondern auch das 500-jährige Jubiläum der Stiftung des Annenfensters Anlass für die Enthüllung dieser Fiale.

Mit diesem Denkmal wolle der Verein daran erinnern, was sich in Todtnau zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert getan hat und wie der Silberbergbau und das Freiburger Münster zusammengefunden haben. Mit der Fiale solle die Aufmerksamkeit der heutigen und kommenden Generationen der Todtnauer Bevölkerung sowie der Gäste auf diesen interessanten Aspekt der Todtnauer Geschichte gelenkt werden, so Schneider.

Bernd Schneider als Ideengeber und Monika Schneider als Vorsitzende des Kulturvereins enthüllten dann die Fiale und übergaben diese dann offiziell der Todtnauer Bevölkerung. „Es ist ein Geschenk für alle, ein Geschenk an die Stadt“, sagte Monika Schneider.

Heike Mittmann, Kunsthistorikerin im Freiburger Münsterbauverein, der wiederum Träger der Münsterbauhütte ist, informierte, dass die Fiale vom Hauptturm in Höhe der Sternengalerie stammt, es sich jedoch nicht um ein mittelalterliches Stück handle, sondern um eine Kopie aus den 1960er-Jahren, die vor einigen Jahren detailgetreu ersetzt wurde. Eine Fiale sei ein gotisches Türmchen aus drei Einzelteilen, die mit Kupferdübeln verbunden sind. Mittmann hofft, dass die Fiale dafür sorge, dass sich viele Menschen mit der Geschichte auseinandersetzen.

Bernd Schneider überreichte zum Schluss noch einen Blumenstrauß an Monika Schneider. Denn gleichzeitig wurde auch das 30-jährige Bestehen des Kulturhausvereins gefeiert und die Vorsitzende habe enorme Arbeit geleistet. Der Blumenstrauß soll zunächst in der an diesem Tag eröffneten Ausstellung „Das Silber von Todtnau“ im Gewölbekeller stehen. Ein Trachtenpärchen las einen Prolog über das Silberbergwerk St. Anna vor. Für die musikalische Umrahmung bei der Fialeenthüllung sorgte das Bläserduo Matthias Wunderle und Valentin Bernauer.

Vor dem offiziellen Teil hatte André Gutmann, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Historischen Seminars der Universität Freiburg, für geladene Gäste einen Vortrag zum Thema „Silber – Bergwerke – Froner – zum 50-jährigen Jubiläum des Annen-Fensters“ gehalten.

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