Todtnau Heiklen Holzeinschlag abgelehnt

Markgräfler Tagblatt
Links und rechts unterhalb des Rabenfelsens in Geschwend sollen Fichten fallen. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Forstverwaltung stellt im Geschwender Ortschaftsrat die geplante Maßnahme vor

Todtnau-Geschwend (jä). In der Ortschaftsratssitzung in der Geschwender Elsberghalle ging es kürzlich um den geplanten Fichteneinschlag an der „Geschwender Halde“.

Die stellvertretende Forstbezirksleiterin Mechtild Frederich und Forstrevierleiter Richard Uhlmann erläuterten die Vorgehensweise, sollte der Hieb von der Stadt Todtnau in Auftrag gegeben werden.

Bei dem Hieb, der bereits in der Gemeinderatssitzung vorgestellt und nun in Geschwend noch einmal präsentiert wurde, geht es um einen sehr kleinen Teil der rund 52,4 Hektar großen Fläche im Bereich unterhalb des Rabenfelsens.

Der Einschlag sei ein Verkehrssicherungshieb. Es handle sich um einen schroffen, felsigen Steilhang mit losem Geröll. Die südliche Exposition, Klimawandel und der Untergrund würden der Fichte zu schaffen machen, sie gehöre auch aus Naturschutz-sicht nicht dorthin. Außerdem gebe es hier Eschentriebsterben. Ziel der Maßnahme, die von der Stadt Todtnau als Waldeigentümer gewünscht würde, sei die Verbesserung der Verkehrssicherheit, eine Sicherung der nächsten Waldgeneration sowie eine Vermeidung von Schäden durch Borkenkäfer. Sollte das Biosphärengebiet kommen, würde dieser Teil dann zur Kernzone gehören, wie Mechtild Frederich erklärte.

Das Gelände sei schwer zugänglich, weswegen mit Seillinien gearbeitet werden müsste. Die Entnahme von Fichten und Eschen finde ausschließlich in forsttechnisch bearbeitbaren Bereichen statt. Beauftragt würden zudem ausschließlich Spezialfirmen aus alpinen Bereichen, für die die besonderen Arbeitsverfahren mit Kippmast-Seilkran, Querfällungen und mit Sicherheitsnetzen als Steinschlagschutz Routine seien. Diese hätten auch in Todtnauberg in schwierigerem Gelände gearbeitet.

Dennoch riet Revierleiter Uhlmann, sich an den jeweiligen Tagen und Abschnitten unterhalb des Gebiets nicht im Garten aufzuhalten. Sicherheit stehe an erster Stelle, und dies war auch Thema unter den Mitgliedern des Ortschaftsrates, die hierzu Einzelheiten wissen wollten. Straßen müssten nicht gesperrt werden, sagte Mechtild Frederich, Sicherheitsnetze würden ausreichend gespannt, die Bevölkerung würde umfangreich informiert.

Ortsvorsteher Alfred Zielinski betonte, die Sicherheit in den bebauten Gebieten sei das größte Anliegen des Rats. Nico Montaleone fragte nach der Gefährdung von Horsten in Bezug auf die kürzlich erfolgte forstliche Maßnahme in Häg-Ehrsberg, bei der ein Rotmilanhorst versehentlich zerstört wurde. Frederich bedauerte den Zwischenfall dort, man wisse, wo sich Biotope befinden, doch der Geschwender Hieb würde, wenn er durchgeführt würde, im Herbst stattfinden – eine überschaubarere Zeit.

Die Mitglieder des Ortschaftsrats sprachen sich mit einer Enthaltung (Karin Böhler) gegen die Durchführung der Maßnahme aus.

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